Film ab: Das Wanderkino spielt wieder an besonderen Orten

Kinomacher Mark Tykwer zum neuen Programm des Wanderkinos.

Film ab: Das Wanderkino spielt wieder an besonderen Orten
Foto: nn

Wuppertal. Das Bergische Wanderkino „Movie in Motion“ (MIM) hat sich mittlerweile zu einer ebenso beliebten wie festen Veranstaltungsreihe entwickelt. Mark Tykwer im Gespräch über das von ihm und Detlef Bell 2006 ersonnene Konzept — das nun in die 9. Saison geht.

Herr Tykwer, warum ist Kino Ihre Leidenschaft?

Mark Tykwer: Als wir klein waren, fielen Tom (sein BruderTom Tykwer, Anm. der Redaktion) und ich in einen Western. Ich glaube, es war „El Dorado“ von Howard Hawks. Ohne die frühe Begegnung mit Robert Mitchum wären wir womöglich Bausparberater geworden.

Welche Orte und Filme stehen diesmal auf dem Programm?

Tykwer: Die Staffel beginnt am kommenden Freitag mit dem senegalesischen Flüchtlingsdrama „Die Piroge“ in der DiakonieKirche in der Elberfelder Nordstadt, zum Finale im September zelebrieren wir am Abend vor dem Vohwinkler Flohmarkt ein großes Freiluftkino auf dem Hof des dortigen Jugendhauses. Gezeigt wird „Nichts bereuen“, ein ausschließlich in Wuppertal gedrehter Film mit Daniel Brühl und Jessica Schwarz, den ich schon ewig im Auge hatte, bislang aber aus lizenzrechtlichen Gründen nicht zeigen konnte. Überhaupt ist die Spielzeit — wie ich finde — sehr abwechslungsreich geraten. Einer der Höhepunkte wird sicherlich das Wiedersehen mit dem 60er-Jahre-Thriller „Der Swimmingpool“. Die Idee hatte Csilla Letay vom Verein „Pro Mirke“: Romy Schneider und Alain Delon leicht bekleidet im trockengelegten Schwimmbecken des Freibads Mirke — ein hinreißendes Setting.

Was ist zuerst da, der Film oder der Ort?

Tykwer: Meist ist es der gefundene Ort, der dann die Filmauswahl befeuert. Aber es gibt durchaus auch den umgekehrten Fall.

Welche Orte und Filme stehen auf der Wunschliste?

Tykwer: Meine Wunschliste ist lang, aber oft vereiteln fehlende Aufführungsrechte die Umsetzung. Toll wäre der Stummfilmklassiker „Dass Phantom der Oper“, dazu Bernd Köppen an der Kirchenorgel. Aber alles hat seine Zeit.

Wie hat sich die ursprüngliche Idee von MIM entwickelt?

Tykwer: „Besondere Filme an ungewöhnlichen Orten“ war auch schon der „Claim“ für die Saison 2006. Daran hat sich nichts geändert.

Das Talflimmern wird kontinuierlich mit Preisen ausgezeichnet, MIM ebenso?

Mark Tykwer: Nein, ich habe nicht genug Zeit, um noch mehr Formulare auszufüllen und einzureichen.

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