Eselspinguine erobern den Zoo

<b>Zuwachs Die Königspinguine haben 16 neue Mitbewohner. Ende März zieht die Gruppe in die neue Anlage mit Unterwassertunnel.

Wuppertal. Sie kommen aus Schottland, leben erst seit knapp einer Woche in Wuppertal, aber sie haben die besten Aussichten einmal die Besucher-Lieblinge im Zoo zu werden: Die 16 neuen Eselspinguine, die sich seit ein paar Tagen zusammen mit den Königspinguinen die Übergangsanlage hinter dem Steinbockfelsen teilen und Ende März in die neue Anlage mit Unterwassertunnel umziehen sollen.

Ihren großen "Brüdern", den Königspinguinen, stehlen die zehn Weibchen und sechs Männchen aus dem Zoo Edinburgh schon jetzt die Show: Sie tummeln sich verspielt im Wasser, tauchen ab, springen neugierig an der Glasscheibe hoch und reagieren besonders stark auf kleine Kinder - das liegt daran, dass die 75 bis 80 Zentimeter großen Tiere mit den kleinen Besuchern eher auf Augenhöhe sind, wie ein Pfleger schmunzelnd erklärt.

Die "Esel" sind nicht nur die schnellsten Schwimmer unter den Pinguinen, sie können auch hoch springen. "In der alten Anlage wären sie glatt übers Geländer gehüpft", sagt Zoodirektor Ulrich Schürer.

Neugierig watscheln die Eselspinguine hinter einem Wasserschlauch zum Reinigen der Anlage hinterher, die ganz mutigen nehmen ihn sogar zwischen den spitzen Schnabel. Die Königspinguine dagegen stehen geduldig und dicht gedrängt in der Ecke, sie bleiben unter sich und vermischen sich nicht mit ihren neuen Mitbewohnern. Beim Futter haben beide Gruppen allerdings den gleichen Geschmack: Sie verputzen Heringe und Makrelen - alle zusammen 35 Kilo und zwei Mal pro Tag- allerdings nur direkt aus der Hand des Pflegers, vom Boden fressen sie nichts.

"Die Eselspinguine sind verspielter und lebhafter als die Königspinguine, die werden wir auch in dem Unterwassertunnel in der neuen Anlage viel öfter zu Gesicht bekommen", sagt Schürer. Die Neulinge, die in der Natur auf den Falklandinseln und auf Südgeorgien leben, hätten sich schon gut eingelebt und seien seh³r zutraulich. Ihren Namen verdanken die Eselspinguine - wen wundert’s - ihrem zotteligen Namensvetter.

Nicht etwa, weil sie stur sind wie Esel, sondern weil sie ihre Artgenossen mit eselsartigem Geschrei vor Eierdieben warnen."Pinguine waren bei uns schon immer sehr begehrt", sagt Schürer. Nicht umsonst ist der Königspinguin, den es seit 1975 in Wuppertal gibt, das Wappentier des Zoos.

Die Bauarbeiten für die neue Pinguinanlage für über drei Millionen Euro liegen übrigens gut im Zeitplan. Der Acrylglastunnel sei schon montiert und dicht. Über 100 Quadratmeter Land und einen 15 Meter langen Tunnel bekommen die Tiere dort. Warum die Schotten vor Fertigstellung der neuen Anlage nach Wuppertal kamen? "Dort beginnt jetzt die Brutsaison, die nicht gestört werden darf", sagt Schürer.

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