Die Wortpiraten entern auch 2010 die Börse

Jeden ersten Dienstag im Monat wechseln sich „Lesebühne“ und „Poetry Slam“ ab.

Wuppertal. "Welchen Stellenwert Kultur in Wuppertal genießt, das sehen wir ja zurzeit." Entgegen aller Streichlisten und Haushaltssicherungskonzepten ein Stück Kultur in unserer Stadt zu erhalten, ist das erklärte Ziel der "Wuppertaler Wortpiraten". Nina Behrmann, David Grashoff und André Wiesler stechen ab heute Abend wieder in See, diese Mission zu erfüllen.

Begonnen hat alles vor einem halben Jahr. Damals hatten die drei Künstler die Idee, eine Poetry-Slam und Lesereihe im Tal zu etablieren. Danach ging alles sehr schnell: "Die Verantwortlichen der Börse haben bereits Erfahrungen mit Poetry Slam und waren sehr aufgeschlossen", sagt Grashoff. Auch sei die vorhandene Marketing-Infrastruktur der Börse ein großer Vorteil gewesen - so konnte bereits die erste Veranstaltung der Wortpiraten 40 zahlende Gäste verbuchen.

Seitdem findet abwechselnd an jedem ersten Dienstag im Monat die "Lesebühne" und der Poetry Slam statt. Besonders die Leseabende liegen den drei Wortpiraten am Herzen: "Hier laden wir Leute ein, die wir selbst gut finden und gerne live hören", sagt André Wiesler. Auch um vom Konzept "der typischen Wasserglas-Lesung" abzuweichen, gestalten die Wortpiraten dabei etwa eine Stunde des Programms selbst. Der Rest des Abends gehört ganz dem eingeladenen Künstler - so wie Dienstagabend der "Lies-Ab-Comedy-Erfinderin" Andrea Volk.

Noch größerer Beliebtheit als die Leseabende erfreuen sich beim Wuppertaler Publikum die Poetry Slam-Abende. Mindestens sechs geladene Künstler tragen dort ihre Gedichte und Texte vor - mal lustig, mal nachdenklich. Das Besondere: Zwei Plätze im Programm sind immer reserviert.

Noch an der Abendkasse können Mutige sich für den Slam anmelden und so ihre linguistischen Fähigkeiten beweisen. Auch die Wortpiraten haben Bühnenerfahrung beim Poetry Slam. Wiesler: "Das Tolle ist die Interaktion mit dem Publikum. Für gute Texte wird man gefeiert - Schlechte bekommt man schon nach wenigen Minuten um die Ohren gehauen."

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