Der Autor und Schauspieler freut sich ein Heimspiel: Im November liest der Wuppertaler in Elberfeld – da werden Erinnerungen wach.

Christoph Maria Herbst nimmt Kurs auf die Stadthalle. Dort stellt der 45-Jährige am Sonntag, 13. November, sein erstes Buch vor.
Christian HartmannChristoph Maria Herbst nimmt Kurs auf die Stadthalle. Dort stellt der 45-Jährige am Sonntag, 13. November, sein erstes Buch vor.
Herr Herbst, „Ein Traum von einem Schiff“ ist am 13. November in der Stadthalle zu erleben. Haben Sie auf einer Lesereise eigentlich ein Mitspracherecht, wo Sie vor Anker gehen?
Christoph Maria Herbst: Ja, Wuppertal war mein Wunsch. Am liebsten wäre es mir sogar gewesen, die Lesetour in meiner Heimatstadt zu beginnen. Das ist aber leider aus organisatorischen Gründen nicht möglich. Jetzt starten wir in Bremerhaven. Das passt aber auch sehr gut – nicht nur wegen des Themas, sondern vor allem auch, weil ich dort vier Jahre lang am Stadttheater engagiert war.
„In der Stadthalle aufzutreten, ist ein phantastisches Ereignis. Ich werde mit bebender Brust lesen.“
Zwei Wochen nach dem Auftakt in Bremerhaven nehmen Sie Kurs auf Elberfeld. Erwarten Sie einen Auftritt wie viele andere – oder ein ganz besonderes Heimspiel?
Herbst: Mein Wunsch, in Wuppertal Station zu machen, wird sogar noch übertroffen: In der Stadthalle aufzutreten, ist ein phantastisches Ereignis. Ich werde mit bebender Brust lesen. Es wird für mich sehr emotional werden. Ich freue mich, weil ich weiß, dass Familie und Freunde im Publikum sitzen werden. Und weil ich in dem ehrwürdigen Gebäude schon als Schüler aufgetreten bin – zuletzt mit der „Missa brevis“ und dem Chor des Wilhelm-Dörpfeld-Gymnasiums. Neun Jahre lang bin ich dort zur Schule gegangen, und in der Schwimmoper habe ich Schwimmen gelernt. Die ganze Gegend ist sozusagen „herbstverseucht“.
Sind Sie noch oft in Wuppertal?
Christoph Maria Herbst wurde am 9. Februar 1966 in Wuppertal geboren. Nach dem Abitur am Wilhelm-Dörpfeld-Gymnasium absolvierte er eine Ausbildung zum Bankkaufmann und war während dieser Zeit in der freien Theaterszene aktiv. Im Jahr 1986 war er an der Gründung des privaten TiC-Theaters in Cronenberg beteiligt. Bekannt wurde der Schauspieler vor allem durch die TV-Serie „Stromberg“. Ab dem 30. Oktober tourt er mit seinem ersten Buch („Ein Traum von einem Schiff“) durch Deutschland. 32 Tage lang – in 32 Städten.
Der Wuppertaler heuerte im Januar 2010 auf dem ZDF-„Traumschiff“ an. Was er während der Dreharbeiten erlebte, hat er aufgezeichnet – mit einem ironischen Blick auf Kollegen und Einheimische. Herausgekommen ist eine Mischung aus Tagebuch und Roman. Bei der Ankunft in Guatemala ist sein Koffer immer noch in Madrid, auf hoher See jagt Herbst Pantoffeldiebe, an der chilenischen Küste wird er als Stromberg erkannt – und beschimpft. Nun spricht er live darüber: Herbst liest am 13. November um 19.30 Uhr in der Stadthalle. Karten gibt es bei den bekannten Vorverkaufstellen und online unter www.planb-tickets.de
Herbst: Ja! Ich lebe in Köln, also nur einen Steinwurf entfernt. Meine Eltern und eine meiner Schwestern wohnen in Wuppertal. Anfang dieser Woche hatte mein Vater Geburtstag, und auch Ende der Woche bin ich hier – dann besuche ich einen Freund.
Haben Sie noch Kontakt zum TiC-Theater, das Sie ja mitgegründet haben?
Herbst: Zurzeit leider nicht. Aber ich habe mir fest vorgenommen, bald mal wieder eine TiC-Produktion zu sehen. Ich freue mich jedenfalls, dass das Theater dem ganzen Unbill der vergangenen Jahre getrotzt hat – weil es eine feste, kaum mehr wegzudenkende Institution ist.
Verfolgen Sie auch, welche Sparmaßnahmen den städtischen Ensembles droht?
Das könnte Sie auch interessieren
(