Diskussion mit Experten Stadtentwicklung: Wohin entwickelt sich Wuppertal?

50 Bürger diskutierten mit Experten über das Thema Stadtentwicklung.

Diskussion mit Experten: Stadtentwicklung: Wohin entwickelt sich Wuppertal?
Foto: Andreas Fischer

Wuppertal. Wohin entwickelt sich Wuppertal? Um diese Frage ging es beim zweiten WZ-Forum. Gut 50 Bürger kamen ins Nachbarschaftsheim am Platz der Republik, um mit Experten über das Thema Stadtentwicklung zu diskutieren. Gute Aussichten für Wuppertal brachte Johannes Busmann mit. Der Uni-Professor und Herausgeber der Fachzeitschrift „Polis“ stellte in seinem Vortrag fünf Thesen zur Zukunft der Stadt auf.

Als „repräsentative“ Stadtmitte in spe sieht Busmann Elberfeld. Er zählte die Gründe auf — allen voran den neuen Döppersberg, den Hauptbahnhof als Tor zur Stadt und die Qualitätsoffensive für die Elberfelder City. Die Bevölkerungszahl sei seit 2010 kontinuierlich gestiegen und besonders für Familien werde Wuppertal zu einem attraktiven und bezahlbaren Wohnort. Durch die positive Gesamtentwicklung habe Wuppertal das Potenzial, im Städtedreieck zum „Oberzentrum des Bergischen Landes“ zu werden.

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Ein Qualitätssiegel ist für Busmann auch die Bildungssituation. Nicht nur weil die Wuppertaler Uni im Aufwärtstrend ist und inzwischen 21 000 Studierende hat. Auch Einrichtungen wie Junior Uni und Wuppertal-Institut stützten die These, dass die Zukunft von jungen und gut ausgebildeten Menschen getragen werde. Während in Düsseldorf und Köln bezahlbarer Wohnraum knapp werde, könnte Leben in Wuppertal auch für Pendler aus dem Rheinland als Wohnort interessant werden.

Die fünf Thesen nahmen die vier Experten mit aufs Podium und rückten sie aus ihrer Sicht zurecht. Markus Rathke vom BDA Wuppertal teilte grundsätzlich Busmanns Optimismus. Er vermisse allerdings bis heute den roten Faden bei der Stadtentwicklung. Elberfeld als „Gesamtorganismus“ zu sehen „haben wir schon vor dreieinhalb Jahren vorgeschlagen. Vor einem Jahr ging es mit der Qualitätsoffensive erst los.“

Mit „Wuppertal 2025“ gebe es ja jetzt ein integriertes Stadtentwicklungskonzept, wandte Rüdiger Bleck vom Ressort Stadtentwicklung ein. Bisher sei „der rote Faden“ wohl noch nicht genug in die Öffentlichkeit getragen worden. „Aber wir haben da doch nichts falsch gemacht. Ich glaube, wir haben die Schritte in die richtige Richtung getan.“ Sven Macdonald von der Quartierentwicklungsgesellschaft zeichnete ein uneinheitliches Bild. Während es im Westen wirtschaftlich bergauf gehe, gebe es in „Richtung Osten noch Probleme“. Stadtteile wie Wichlinghausen und Heckinghausen tauchten trotz positiver Entwicklungen weiterhin als „schwache Viertel“ in der Statistik auf.

„Wuppertal 2025“ könne nur als große Kooperation funktionieren, stellte Andreas Feicht (WSW) fest. „Hier müssen Stadt, Investoren und Initiativen zusammenarbeiten.“ Die Schwebebahn sei damals „eine Pionierleistung“ gewesen. Um Pioniergeist gehe es auch jetzt wieder. Als weiteres Beispiel nannte er das „Leuchtturmprojekt Seilbahn“.

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