Stadt will Von-der-Heydt-Platz umbauen

Die zweite Innenstadtkonferenz hat sich vor allem mit Achsen und Plätzen beschäftigt - der Schwerpunkt für die Umgestaltung.

Stadt will Von-der-Heydt-Platz umbauen
Foto: Eike Rüdebusch

Elberfeld. Am Ende lag das ganze Geld von Baudezernent Frank Meyer auf dem Von-der-Heydt-Platz. Er sollte bei einem Spiel zum Abschluss der zweiten Innenstadtkonferenz Elberfeld Schokoladentaler auf die Orte verteilen, an denen sich etwas tun müsse. Er entschied sich, alles auf eine Karte zu setzen — auf einen Platz. Denn, so Meyer, die Stadt werde im Rahmen des Konjunkturpakets 3 einen Antrag auf Fördermittel für den Umbau des Platzes stellen. Demnächst soll es einen Wettbewerb geben, bis Ende des Jahres vielleicht schon Ergebnisse. Einen Umbau könne sich Meyer im Frühjahr 2018 vorstellen. Meyer stellte sogar die Möglichkeit einer Städtebauförderung für Elberfeld in Aussicht — damit mehr Geld für mehr Projekte da sei.

Stadt will Von-der-Heydt-Platz umbauen
Foto: Andreas Fischer

Denn der Von-der-Heydt-Platz ist nur der Anfang der Umgestaltung der Innenstadt — und die Festlegung Meyers war nur das Ende der zweistündigen Diskussionsveranstaltung im Rathaus Elberfeld.

Zuvor sind einige Menschen durch die Innenstadt gelaufen - genauer: über die Innenstadt hinweg. Denn die Organisatoren der Veranstaltung kamen mit einer riesigen Folie, die sie im Sitzungssaal 202 ausbreiteten, auf der die Innenstadt abgedruckt war. Wegmarken wie die CityKirche, die St. Laurentius Kirche oder das Rex waren als schwarz-weiße Pappaufsteller positioniert, als Kernpunkte der drei Kerngebiete — Hofaue, Innenstadt und Luisenviertel.

Die waren in den vorherigen Runden der „Qualitätsoffensive Innenstadt Elberfeld“ definiert worden. Das Bürgerbeteiligungsprojekt startete im vergangenen Jahr mit einer ersten Innenstadtkonferenz im Juli und ging sowohl online weiter als auch mit einem als „Basisstation“ umgebauten Lastenfahrrad, an dem Bürger in der Innenstadt im September befragt wurden. Die Ergebnisse waren die Grundlage für die Diskussion gestern.

Moderator Klaus Overmeyer vom Urban Catalyst Studio aus Berlin und Professor an der Bergischen Universität, das Institut für Raumforschung und Immobilienwirtschaft in Dortmund und Zebralog, der Agentur für crossmediale Bürgerbeteiligung aus Bonn, hatten daraus die wichtigsten Anliegen herausgearbeitet und gestern vier Themen herausgestellt.

Während Overmeyer durch die Stadt wanderte, stellte er heraus, dass es darum gehe, diese als „Gesamtorganismus zu betrachten“ und darauf zu achten, in welchem Zusammenhang die einzelnen Projekte dazu stünden.

Dabei ging es vor allem um den Einzelhandel - auch weil der mit vielen Vertretern involviert war. Aber, so Overmeyer: „Innenstädte müssen mehr können als Einzelhandel.“ Elberfeld zeichne sich dadurch aus, dass es durch verschiedene Milieus bevölkert sei und auch viele Büroflächen biete. Die Überarbeitung Elberfelds müsse das berücksichtigen, ebenso wie die verschiedenen Bedürfnisse von Hofaue, Innenstadtkern und Luisenviertel - gerade im Bezug auf die Fertigstellung von Döppersberg und FOC.

Besondere Schwerpunkte lagen auf den Plätzen und Achsen durch die Innenstadt — von Nord nach Süd und von West nach Ost. Diese wurden mit farbigen Seilen auf der Karte markiert - der Wall, die Strecke vom Mirker Bahnhof zum Döppersberg und die Strecke von der Hofaue über den Platz am Kolk in Richtung Innenstadt und der Weg an der Wupper entlang vom Schauspielhaus in die Innenstadt. Overmeyer sagte: „Jetzt ist die Zeit gekommen, die Stecker zusammenzustecken“ - also die Plätze und Achsen zu verbinden.

Die Themen sind bisher vage. Aber der Prozess ist bis 2021 ausgelegt. Es ist also noch Zeit. Overmeyer sprach von einem weiteren Dialog im kommenden Jahr. „Wir müssen die Gesamtstrategie im nächsten Schritt vertiefen, die dann in die Benennung konkreter Maßnahmen mündet.“

Eine erste wird wohl am Von-der-Heydt-Platz stattfinden. Dezernent Meyer sprach von einer Aufbruchstimmung. Die müsse auch psychologisch unterstützt werden, indem sich „mehr Kräne drehen“. Der Von-der-Heydt-Platz soll nur der erste Schritt sein.

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