Stadt will Generationen-Parcours

Als Vorbild dient ein „Trimm-Dich-Pfad“ im Wuppertaler Nordpark. Die Geräte sollen an der Trasse aufgebaut werden.

Stadt will Generationen-Parcours
Foto: Stefan Fries

Sprockhövel. Wollen Sie nicht einen Beinbeweger finanzieren? Oder lieber den Heißen Draht? Sprockhövel sucht Sponsoren für einen Generationenparcours an der Glückauf-Trasse. Schräg gegenüber des alten Bahnhofs soll der „Spielplatz für Erwachsene“ entstehen, der alle Altersklassen zu Bewegung anregen soll.

„Wir haben schon vor Jahren über eine Trimm-Dich-Strecke diskutiert“, erzählt Peter Rust, Vorsitzender des städtischen Seniorenbeirates. Er und sein Team möchten insbesondere ältere Menschen dazu animieren, sich zu bewegen und dadurch gesund zu halten. Erst hatte der Seniorenbeirat dafür einen Haßlinghauser Spielplatz im Blick: „Aber der war schräg, da war das schwierig“, sagt Rust. Dann gingen die Initiatoren gezielt auf die Suche nach einem geeigneten Platz und wurden an der Glückauf-Trasse fündig.

„Der Platz ist zentral gelegen und gegenüber liegt eine Restauration, deren Toilette die Menschen auch benutzen dürfen“, nennt Rust die Vorteile.

Seine Idee trug er in allen städtischen Ausschüssen vor und stieß überall auf Zustimmung. Im Haushalt 2018 wurden deshalb 40 000 Euro bereitgestellt. Sie dienen vor allem für die Vorbereitungsarbeiten. So tauscht das Tiefbauamt gerade den Untergrund aus. „Da das vorher ein Bahnhof war, ist der Boden mit Schmiermittel kontaminiert und muss jetzt als Sondermüll entsorgt werden“, erklärt Dezernent Volker Hoven. 270 Quadratmeter umfasst das städtische Grundstück auf der Rückseite eines Supermarktes, das vorher mit Birken und Gestrüpp bewachsen war.

Die Stadt will auch eine kleine Wetterschutz-Station sowie einen Tisch mit Bänken und Fahrradständer aufstellen. Damit können Radfahrer dort schön eine Pause machen und dann ihre Arm- und Rückenmuskeln trainieren. Der Seniorenbeirat und die städtischen Mitarbeiter haben gemeinsam aus Katalogen eine Mischung von Sportgeräten zusammengestellt. Vorbild dafür war ein Ausflug zum Wuppertaler Nordpark, wo es bereits ein ähnliches Sport-Areal gibt.

Eine Balancierstrecke soll dann das Gleichgewicht schulen, ein Armzug die Arme. Ein Oberkörper-Ergometer stärkt die Muskeln des Oberkörpers, der Beinbeweger die Beine. Der Heiße Draht schult die Koordination. Eine schwebende Plattform, die an Ketten aufgehängt ist, übt sowohl das Gleichgewichtsgefühl als auch die gesamte Körpermuskulatur. „Wir haben die Geräte extra so ausgesucht, dass sie für Senioren geeignet sind“, betont Rust. Ein Boule-Platz soll das Ensemble ergänzen.

Sieben schöne Schaukarten haben die Planer gestaltet, mit denen sie jetzt Sprockhöveler Firmen und auch Privatleute besuchen wollen. Jede enthält einen Steckbrief eines Geräts samt Preis. „Wenn wir die sieben Zusagen haben, beauftragen wir die Firmen“, sagt Hoven. Zwei Unternehmen hätten schon ihre Unterstützung avisiert. 30 000 Euro kosten die Geräte insgesamt. Bis zum Jahresende, so hofft Hoven, soll der neue Erwachsenen-Spielplatz fertig sein.

Die TSG will den neuen Sportplatz für ihr Training nutzen. Der Seniorenbeirat rührt auch schon die Werbetrommel: „Wir müssen die Senioren motivieren, den Generationenparcours anzunehmen“, sagt Rust. Wer regelmäßig trainiert, hat schließlich weniger Probleme mit Knien, Rücken und Verspannungen. Und an der Glückauf-Trasse gibt es das Training dann kostenlos und jederzeit. Anleitungen erklären die Nutzung, eine Tafel soll den Sponsoren danken.

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