Stadt: Die Arbeiten am neuen Döppersberg laufen nach Plan

Bisher sind die Arbeiten im Zeitplan und Kostenrahmen geblieben. Die Baugrube für das Parkdeck ist fast ausgehoben.

Döppersberg. Unüberwindbare Hindernisse scheinen sich den Erbauern des neuen Döppersbergs bisher noch nicht in den Weg gestellt zu haben. Auch Felsen der Bodenklasse 7 können die Fortschritte auf der Großbaustelle nicht stoppen. Beim Ausschachten der Grube für das neue Parkdeck am Hauptbahnhof, wo im Zuge des Umbaus des Döppersbergs 240 Stellplätze entstehen, sind die Arbeiten nach Angaben der Stadt voll im Zeitplan. Und Mehrkosten sollen bisher auch nicht entstanden sein. Per Ratsbeschluss sind die Kosten für das Bauprojekt auf 105 Millionen Euro gedeckelt, 65 Millionen davon sind Landeszuschüsse.

Relativ spät seien die Bagger auf Fels gestoßen. Der müsse zwar mit größerem Aufwand abtransportiert werden, bringt dem Tiefbauunternehmen aber etwas ein, weil er beim Autobahnbau am Niederrhein zum Aufschütten verwendet werden kann. „Das hat sich in einem für uns günstigen Angebot niedergeschlagen“, sagt Gunther Stoldt vom Ressort Stadtentwicklung.

Zurzeit tragen zwei Bagger Erde und Felsen vor der 40 Meter langen und 8,50 Meter hohen Stützwand zum Wuppertal Institut ab. Bis spätestens Ende Juli sollen die Arbeiten abgeschlossen sein, dann wird die Baugrube 110 Meter lang und 65 Meter breit sein und sechs Meter unter dem Niveau von Gleis 1 des benachbarten Hauptbahnhofs liegen. Insgesamt 70.000 Kubikmeter Erde werden dann ausgehoben sein. Das Parkdeck wird später Park-and-Ride-Pläze, aber auch eine „Kiss-and-Ride-Zone“ aufweisen. Das sind Plätze für Kurzzeitparker, die ihre Lieben mit einem Küsschen auf die Reise schicken und nur kurz am Bahnhof vorfahren wollen.

Die nächste gravierende Veränderung steht im ersten Quartal 2013 an, wenn der Vorbau des historischen Bahnhofsgebäudes, in dem sich bisher unter anderem ein Drogeriemarkt befindet, abgerissen wird. Ein Abriss, den viele Wuppertaler für längst überfällig halten, da der schmucklose Vorbau seit Jahrzehnten eine der ältesten Bahnhofsfassaden Deutschlands verschandelt.

Als Schandfleck wird von vielen Wuppertalern auch der Fußgängertunnel empfunden. Bis Ende 2015 dürfte „unter Tage“ noch alles seinen gewohnten Gang gehen, denn leere Ladenlokale erwartet die Stadt nicht. Für die Geschäftsleute sei der Standort wohl wegen der hohen Fußgängerfrequenz weiter attraktiv, daher seien bis kurz vor der Sperrung keine Leerstände zu befürchten. „Die Geschäftsleute werden von uns regelmäßig über den Stand der Planungen informiert“, sagt Gunther Stoldt.

Noch in diesem Jahr steht eine zweite Sperrung der Straße Döppersberg auf dem Plan. Ab dem 29. Oktober wird der untere Teil gesperrt, weil weitere Leitungen verlegt werden müssen. Einige Änderungen stehen dann auch in den Bus-Fahrplänen der WSW an.

Das mysteriöse Trafohäuschen vor dem Bahnhof ist „entschärft“. Zahlreiche Anschlüsse, deren Bedeutung selbst auf alten Schaltplänen nicht zu ergründen war, sind inzwischen abgeklemmt worden, ohne dass Döppersberg und Bahnhof in Dunkelheit versunken sind. Nach Abschluss der Arbeiten wird das Trafohaus abgerissen.

Der früheren Bahnhofsdirektion droht ein solches Schicksal natürlich nicht. Nach Angaben der Stadt führe man gute Gespräche mit Besitzer Uwe Clees über Fragen der Gestaltung des Gebäudeumfeldes. Wie Clees den riesigen Komplex nutzen will, darüber liegen der Stadt noch keine Erkenntnisse vor.

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