Wuppertal Stadt: Auflagen für Brandschutz am Wohnhaus Heinrich-Böll-Straße erfüllt

Die Stadt gibt Entwarnung und das Hochhaus Heinrich-Böll-Straße zum Wohnen wieder frei. Vorausgegangen waren Maßnahmen, die den Brandschutz wieder herstellen sollten.

 Das Hochhaus kann wieder bezogen werden.

Das Hochhaus kann wieder bezogen werden.

Foto: Caroline Seidel/dpa

Wuppertal. Die Stadt gibt Entwarnung und das Hochhaus Heinrich-Böll-Straße zum Wohnen wieder frei. Vorausgegangen waren Maßnahmen, die den Brandschutz wieder herstellen sollten.

Wie die Stadt mitteilte, hatten sich Mitarbeiter des Bauordnungsamtes und der Feuerwehr bei einem Termin mit Vertretern der Eigentümergesellschaft am Dienstagnachmittag davon überzeugt, dass die brennbare Kunststofffassade im Bereich des Treppenhauses und der balkonartigen Laubengänge entfernt und außerdem mit einem Gerüst am Gebäude ein zweiter Zugang für die Feuerwehr geschaffen worden waren. Diese Mängel hatten am 27. Juni dazu geführt, dass Brandschutzexperten der Stadt die sofortige Evakuierung angeordnet hatten.

Vorausgegangen war das verheerende Feuer im Hochhaus Grenfell Tower im Londoner Bezirk Kensington, bei dem mindestens 80 Menschen ums Leben kamen oder bis heute vermisst werden. Dieses Unglück hatte die Feuerwehr in Wuppertal zu einer Neubewertung der schon lange bekannten Brandschutzmängel am Hochhaus in der Heinrich-Böll-Straße gebracht.

Rund die Hälfte der insgesamt 72 Bewohner, die nicht bei Verwandten oder Freunden unterkommen konnten, war in städtischen Wohnungen versorgt worden. Außerdem wurde ein Beratungsbüro für alle Anliegen eingerichtet, gab es Wohnungsangebote für Umzugswillige, einen Info-Abend und regelmäßige Zeiten, in denen die Bewohner begleitet von Mitarbeitern der Stadt ihre Wohnungen aufsuchen konnten, um persönliche Dinge zu holen. „Wir sind froh, dass die Menschen, die das möchten, nun wieder in ihre vier Wände zurück können“, erklärte Baudezernent Frank Meyer am Dienstag.

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Die Stadt behält sich vor, entstandene Kosten vom Gebäude-Eigentümer zurückzufordern. Deren Höhe könne man derzeit noch nicht nennen, hieß es bei der Stadt. Meyer hatte einmal geäußert, dass sie mindestens im sechsstelligen Bereich liegen. Sascha Hettrich, Geschäftsführer des Immobilienunternehmens Intown, dem das Haus gehört, betont, dass sie von der Evakuierung nicht informiert wurden — sie hätten selbst Wohnraum zur Verfügung stellen können.

Sie warteten noch immer auf eine Begründung für die kurzfristige Räumung, nachdem sie ein Gutachten vorgelegt hätten, nach dem die Fassade schwer entflammbar sei: „Das ist nicht nachvollziehbar. Im Interesse der Mieter sei man aber an einem guten Kontakt mit der Stadt interessiert. Als nächstes müsse die Fassade komplett erneuert werden. (Red)

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