Sprockhövels Weg wird optimistisch gesehen

Unterhaltsame Gespräche beim Empfang von Marketing, Kulturring und Stadtsportverband.

Sprockhövels Weg wird optimistisch gesehen
Foto: Gerhard Bartsch

Sprockhövel. „Quo Vadis? - Sprockhövel, wohin gehst Du?“ Mit dieser Frage regten die drei gastgebenden Sprockhöveler Vereine — Stadtmarketing- und Verkehrsverein, Stadtkulturring und Stadtsportverband — schon mit der Einladung die Gäste des Neujahrsempfangs zum Nachdenken an. Zahlreiche Repräsentanten aus Wirtschaft, Sport und Kultur warteten im gut gefüllten Felderbachtal des Golfhotels Vesper auf Antworten. Und die fielen durchweg positiv aus — Sprockhövel müsse sich auch 2018 nicht vor anderen Kommunen verstecken.

Besonders die Teilnahme von Bürgermeister Ulli Winkelmann sorgte für Freude. Der erste Bürger der Stadt konnte aufgrund einer Erkrankung in den vergangenen beiden Jahren nicht dabei sein. Mit seiner Begrüßungsrede demonstrierte der willensstarke Verwaltungschef, dass er wieder an Bord ist. Neben Winkelmann hatten die Veranstalter mit dem Beigeordneten Volker Hoven und Landtagsmitglied Bodo Middeldorf gleich zwei weitere Gäste aufgeboten, die über die Gestaltung der Sprockhöveler Zukunft mitentscheiden.

So positiv Winkelmanns Rückkehr wahrgenommen wurde, so wehmütig wurde Klaus Bruder von der AVU begrüßt, der bekanntlich für Mai seinen Eintritt in den Ruhestand angekündigt hat. Bruder wurde mit einem kleinen Geschenk bedacht — einer solarbetriebenen Blumenkorb-Leuchte. Bevor es politisch wurde, zog die junge Sprockhöveler Sopranistin Anna Christin Sayn die Besucher in ihren Bann. Zunächst brachte sie mit dem Operettenstück „Ich bin die Christel von der Post“ aus „der Vogelhändler“ die Gäste zum Schmunzeln. Es folgten Lieder von Mozart und „Over the Rainbow“ aus dem Musical „The Wizzard of Oz“.

Moderator Andreas Wiese ließ zudem den Filmemacher Christoph Böll erklären, was die vielen roten Teppiche dieser Welt wert sind und warum sich Böll immer noch in Sprockhövel wohler fühlt als in Berlin oder anderen Metropolen. Aus dem Nähkästchen plauderte der ehemalige deutsche Botschafter Detlef Weigel, der es für ein besonderes Privileg hält, dass er gerade in Zeiten der Wiedervereinigung im Dienst war und für den damaligen Bundeskanzler Helmut Kohl die Glückwunschschreiben zur Wiedervereinigung sortieren durfte. Ebenso verriet er, dass die Presseerklärungen bezüglich der Staatsgäste in der Regel im Vorfeld fertig gestellt werden.

Unternehmer Werner Masannek schlug ernste Töne an. „Auf welche weitergehenden Schulen die Kinder gehen, hängt davon ab, wo die Kinder wohnen. Da ist es schwierig, die Stadtteile zusammenwachsen zu lassen“, erklärte der Zimmerei- und Holzbau-Spezialist. Volker Hoven gab einen Einblick in die Zukunftspläne der Verwaltung. So soll bald mit der Umgehungsstraße begonnen werden. Seine Ankündigung, den Busbahnhof in Niedersprockhövel zugunsten der Barrierefreiheit zu verlegen, stieß auf geteilte Meinungen. Ebenso wurde bekannt, dass die Stadt mit der AVU zusammen ein E-Mobil gekauft hat. „Dies wird sicherlich nicht das letzte sein“, verriet der Beigeordnete. Beim Thema Bedarf an Gewerbeflächen erhielt Hoven Unterstützung vom FDP-Landtagsabgeordneten Bodo Middeldorf.

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