WSV: Jetzt sind die Mitglieder am Zug

Runge sieht neue Initiative kritisch. Mathies gibt dem Mitgliederwillen oberste Priorität.

Wuppertal. Das Ziel bleibt, die Klasse sportlich zu halten. In diesem einen Punkt unterscheiden sich WSV-Manager Tobias Gebert und die für einen Neustart in der Oberliga angetretene Initiative WSV 2.0 nicht.

„Bei einem sportlichen Abstieg und einer Insolvenz würde die Mannschaft sonst noch eine Klasse tiefer in die Landesliga gesetzt“, sagte Achim Weber. Der Ex-WSV-Spieler und Manager, der als Sportvorstand antreten würde, sieht genügend Potenzial im aktuellen Team und könnte sich Peter Radojewski auch als künftigen Trainer vorstellen.

Die sportliche Planung der Initiative zielt darauf ab, beim Etat für die 1. Mannschaft (280 000 Euro) stark zu kürzen, die zweite als Auffangbecken für die A-Jugend künftig in der Landesliga antreten zu lassen und dafür den Jugendbereich mit 120 000 Euro zu erhalten. „Alle Teams sollen in den bisherigen Ligen spielen“, so Jörg Wolff. Auch die Tilgung für das Jugendzentrum Nevigeser Straße ist im Etat ausgewiesen.

Friedhelm Runge sieht die neue Initiative kritisch. „Diesen Weg hat in Deutschland bisher nur Rot-Weiss Essen geschafft, und ich glaube nicht, dass sich Wuppertal mit Essen vergleichen lässt. Die hatten ja selbst in der 5. Liga 5000 Zuschauer und finanzielle Hilfe der Stadt.“

Generell finde er es positiv, dass sich so viele Leute um den WSV Gedanken machten. „Ich hoffe nur, dass es fruchtbarer ist als vor zwei Jahren, als sich der Wirtschafts- und der Freundeskreis gebildet haben und ich am Ende mit einem fast siebenstelligen Betrag dafür sorgen musste, dass die Regionalliga-Lizenz noch gesichert wurde.

„Ich bin für alles offen, was den WSV sportlich nach vorne bringt, aber niemals für etwas, das einen Rückschritt bringt. Ich weiß, wie schwer es ist, aufzusteigen“, sagte Runge der WZ. Zum Vergleich mit dem Vermarkter Banf, mit dem der WSV sich am Freitag vor Gericht auf eine Zahlung von 300 000 Euro geeinigt hatte, meinte Runge nur: „Fragen Sie den WSV.“ Bei seinem Rücktritt im Januar hatte er angekündigt, für alle bei der Banf entstehenden Verpflichtungen geradezustehen.

Der aktuelle WSV-Vorsitzende Klaus Mathies begrüßte am Freitag die neue Initiative. „Es gibt natürlich noch viele offene Fragen, aber alles, was dem WSV guttut, freut mich sehr. Sein Amt eventuell schnell wieder abzugeben, damit habe er keine Probleme.

Zu einer außerordentlichen Mitgliederversammlung sagte er: „Der Antrag liegt vor und wird bearbeitet. Für mich hat die Satzung oberste Priorität. Wenn die Mitglieder eine Versammlung wollen, ist das ihr demokratisches Recht. Da wird nichts verzögert.“

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