Wuppertaler SV WSV: Erhoffte Finanzspritze ist ausgeblieben

"Nur" 3920 Zuschauer - Die Verantwortlichen des Fußball-Regionalligisten sind enttäuscht über die magere Kulisse gegen Gladbach.

Wuppertaler SV: WSV: Erhoffte Finanzspritze ist ausgeblieben
Foto: Günter Hiege

Wuppertal. Mit freundlichem Applaus wurden die Spieler des Wuppertaler SV nach der 0:1-Niederlage gegen den Bundesligisten Borussia Mönchengladbach verabschiedet. Die neu formierte Mannschaft hatte die schwierige Rückrunde der vergangenen Saison (zuletzt zehn Spiele ohne Sieg) mit einer guten kämpferischen und taktischen Leistung vergessen lassen. Und obwohl die Aussagekraft von Testspielen begrenzt ist, dürfte unter den WSV-Fans nach dieser Partie der Optimismus überwogen haben, dass für ihren Verein in der kommenden Spielzeit das Thema Abstiegskampf keine größere Rolle spielen sollte. „Alles läuft nach Plan“, sagt Trainer Stefan Vollmerhausen.

Überzeugend war der Auftritt des Teams und der neuen Spieler im Kader. Die Mannschaft des WSV hat offensichtlich an Substanz gewonnen. Dennoch gab es nach der Partie gegen eines der beliebtesten Teams der Bundesliga auch lange Gesichter. „3920 Zuschauer — das ist enttäuschend“, sagt WSV-Finanzvorstand Lothar Stücker. Schließlich sei Mönchengladbach nicht mit einer B-Mannschaft, sondern seinem derzeit besten Aufgebot angereist — darunter Stars wie Weltmeister Christoph Kramer, Raffael, Patrick Hermann oder dem Ex-Freiburger Vincenzo Grifo. Nach Abzug aller Kosten und der Antrittsprämie sei für den WSV keine Einnahme übrig geblieben, so Stücker. Zumindest habe man seinen Anhängern einen attraktiven Gegner bieten können.

Der Wuppertaler SV in der Saison 2017/18
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Bitter jedoch für einen Verein, der bekanntlich nicht auf Rosen gebettet ist, sondern wie viele andere Regionalligisten um seine Existenz kämpfen muss. Zudem sind noch nicht alle Altlasten der zurückliegenden Insolvenz abgearbeitet. Dass es im Sommer zu einem Liquiditätsengpass gekommen sei, weist Stücker entschieden zurück. Es seien vereinsschädigende Gerüchte im Umlauf, die nicht zutreffend seien. Im Gegenteil sei der Verein gerade zum Beginn einer Saison finanziell gut aufgestellt, da dies die Phase des Dauerkartenverkaufs sei. Für die Vereine sei die Phase zum Ende einer Spielzeit zumeist schwieriger.

Eine weitere Baustelle ist die Sponsorensuche. Da wieder kein finanzkräftiger Trikotsponsor gefunden werden konnte, wurde eine Aktion gestartet, bei der sich jeder WSV-Fan für 250 Euro namentlich auf dem Trikot verewigen kann. Dass der WSV vor der kommenden Saison die Eintrittspreise erhöht hat, ist bei einigen treuen Fans nicht gut angekommen. Das könnte eine Erklärung für die abwartende Haltung vieler Fans sein. Fans, die sich der WSV mit guten Leistungen zum Saisonstart erst zurückerobern muss.

Transferfenster geschlossen: Das sind die Wechsel der 1. und 2. Liga
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