Uwe Fuchs: „Das Signal geht von uns aus“

Interview: WSV-Trainer Uwe Fuchs hofft, dass im Abstiegskampf alle an einem Strang ziehen. 25 bis 27 Punkte müssen noch geholt werden.

Wuppertal. Seit dem 5. Januar bereitet Trainer Uwe Fuchs die Mannschaft des Wuppertaler SV auf den Rest der Rückrunde vor. Doch das erste Punktspiel in der 3. Liga nach der Winterpause lässt auf sich warten.

Frage: Herr Fuchs, bleibt der WSV in den Startlöchern sitzen? Ein Auswärtsspiel wurde bereits abgesagt, und das Heimspiel am Sonntag gegen VfB Stuttgart II ist wegen der schlechten Platzverhältnisse gefährdet. Könnten weitere Spielausfälle an den Nerven ihrer Spieler nagen?

Uwe Fuchs: Mit einer möglichen Absage des Heimspiels gegen Stuttgart haben wir uns noch gar nicht beschäftigt. Wir werden alles daran setzen, dass gespielt werden kann. Schwierige Platzverhältnisse könnten sogar ein Vorteil für uns sein. Bei irregulären Bedingungen macht es aber keinen Sinn.

Frage: Die Witterungsverhältnisse haben vieles durcheinander gewirbelt. Sind sie mit ihren Sanierungsplänen trotzdem noch im Soll?

Uwe Fuchs: Vieles trifft Thomas Stickroth und mich in Wuppertal ja nicht unvorbereitet. Es ist unser Vorteil, dass wir den Verein, viele Spieler und die Örtlichkeiten schon kannten. Den Trainingsplan habe ich kurz nach Weihnachten aufgestellt, und vor dem Trainingsbeginn habe ich mir noch einmal alle Plätze angeschaut. Es gab gleich zu Beginn eine gemeinsame Analyse mit der Mannschaft und eine klare Ansprache. Wir haben den Spielern die prekäre sportliche Lage klar gemacht. Wir müssen 25 bis 27 Punkte aus den restlichen Spielen holen, um drin zu bleiben. An der Ausgangslage ändern Spielausfälle gar nichts.

Frage: Wuppertal trifft der Winter meist härter als andere Städte. Ist es ein großer Wettbewerbsnachteil?

Uwe Fuchs: Mit der Jugendarena an der Nevigeser Straße und Hako-Sport sind zum Glück zwei Trainingsmöglichkeiten hinzugekommen, die es bei meinem ersten Engagement in Wuppertal noch gar nicht gab. Bei besseren Bedingungen und auf normalen Rasenplätzen wären die Fortschritte sicherlich größer. Es hatte schon seine Berechtigung, dass ich mir ein verlängertes Trainingslager gewünscht habe.

Für einen Spieler wie Sven Lintjens zum Beispiel, der nach einer langen Verletzungspause ins Training einsteigt, sind die harten Böden und Kunstrasenplätze problematisch. Das macht für ihn den Weg zurück zur alten Form nicht leichter. Doch wir wissen, dass er für den Rest der Rückrunde sehr wertvoll für uns sein wird. Und das wissen auch seine Mitspieler. Wir werden die nötige Geduld mit ihm haben.

Frage: Einiges an Geduld werden wohl auch die WSV-Fans aufbringen müssen, denn im Existenzkampf der 3.Liga ist nicht auf Anhieb mit Zauberfußball zu rechnen. Was erhoffen Sie sich von den eigenen Fans?

Uwe Fuchs: Das Signal wird von uns kommen, das kann ich versprechen. Doch es wird auch Phasen geben, in denen wir dringend Unterstützung brauchen werden. Es wird Spiele geben, da greift noch nicht jedes Rädchen ins andere. Dann sieht es vielleicht so aus, als würde die Mannschaft nicht kämpfen wollen, weil sie nicht richtig in die Zweikämpfe kommt. In solchen Situationen darf auf den Rängen keine Häme aufkommen, denn an mangelnder Einstellung liegt es bei dieser Mannschaft sicher nicht.

Frage: Wie ist der Personalstand?

Uwe Fuchs: Von muskulären Problemen sind wir trotz der hohen Trainingsbelastungen bisher verschont geblieben. Mike Rietpietsch macht bereits Aqua-Jogging und kann eventuell in zwei Wochen wieder ins Training einsteigen. Benjamin Barg fällt wegen eines Kieferbruchs laus. Björn Weikl hat gesundheitliche Probleme im Bauchbereich, wobei die Diagnose noch nicht feststeht.

Frage: Mit Tim Jerat hat der WSV einen neuen Kapitän. Wie kam die Wahl zustande?

Uwe Fuchs: Tim Jerat wurde von Thomas Stickroth und mir zum Kapitän bestimmt, weil er die volle Akzeptanz der Mannschaft hat.

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