WSV vs. KFC Reichwein hilft dem Abwehr-Bollwerk

Seit acht Spielen hat Uerdingen kein Gegentor mehr kassiert. Im Angriff wird ein früherer Wuppertaler immer wichtiger.

Seit acht Spielen hat Uerdingen kein Gegentor mehr kassiert.

Seit acht Spielen hat Uerdingen kein Gegentor mehr kassiert.

Foto: Bischof, Andreas (abi)

Es liest sich wie die Bilanz eines Abstiegskandidaten. Ganze 16 Tore hat der KFC Uerdingen in seinen bisherigen 15 Meisterschaftsspielen der Regionalliga West erzielt, lediglich der TuS Erndtebrück ist in dieser Disziplin mit 13 Treffern noch schlechter. Die Fans des Wuppertaler SV hingegen durften schon 28mal jubeln, mussten sich allerdings auch über 22 Gegentreffer ärgern. Und genau das macht eben den feinen Unterschied aus. Die Uerdinger sind in der Abwehr so schwer zu knacken wie die Bank von England. Und damit Tabellenführer.

Erst achtmal musste Torhüter René Vollath hinter sich greifen, das bisher letzte Gegentor kassierte er am 9. September. Acht Partien in Folge und über zwölf Stunden Spielzeit ist der 27-Jährige inzwischen unbezwungen. Das ist umso wichtiger, weil im Angriff der Krefelder Sand im Getriebe ist. 0:0, 1:0, 0:0, 0:0, 1:0, 1:0, 0:0 und 1:0 lauteten dann auch die Ergebnisse aus besagten acht Spielen. "Wie wir spielen, ist egal. Wichtig ist, dass die Null steht. Wir verteidigen souverän. Am Ende zählen nur die drei Punkte", sagte Rechtsverteidiger Alexander Bittroff.

Schließlich soll der Aufsteiger mit Hilfe des nicht immer ganz transparenten russischen Geschäftsmannes Mikhail Ponomarev den Durchmarsch in die dritte Liga schaffen. Ponomarevs finanzielle Unterstützung dürfte beträchtlich sein. Spieler wie Vollath, Erb, Schorch, Dorda, Achenbach oder Bittroff kommen wohl ebenso wenig wegen der Schönheit der Stadt nach Krefeld wie Trainer Michael Wiesinger. Der 44-Jährige hat dem Team, in dem die früheren WSVer Jan Holldack und Kai Schwertfeger eher Nebenrollen spielen, zunächst zur defensiven Stabilität verholfen.

Im Angriff hingegen fehlen den Blau-Roten seit Saison-Beginn Kreativität und Abschluss-Konsequenz. Wie gut für Wiesingers Mannschaft, dass zumindest Marcel Reichwein langsam in Fahrt kommt. Der Angreifer, der von 2006 bis 2009 für den WSV in 57 Spielen zehn Tore erzielte, kam nach seinem Wechsel vom VfL Wolfsburg II nur schwer in Tritt. Inzwischen aber sind dem 31-Jährigen drei Treffer gelungen, darunter vor einer Woche das goldene 1:0 gegen die U23 von Borussia Dortmund.

"Das war ein Würgetor", sagte der aus familiären Gründen ins Rheinland zurückgekehrte Reichwein mit einem Grinsen und ergänzte dann: "Natürlich habe ich meine Leistung hinterfragt, ich habe jedoch nie an mir gezweifelt. Ich hatte ja auf all meinen Stationen bewiesen, dass ich es kann. Also kann ich auch dem KFC helfen." Seinen Trainer wird es freuen, schließlich reicht ein Tor ja durchaus zum Sieg. "Ich weiß, dass meine Mannschaft so ein 1:0 über die Zeit bringen kann", sagte Michael Wiesinger.

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