Radojewskis schwierige Mission

Der neue Trainer bringt viel Optimismus mit und will verstärkt auf Teamgeist setzen.

Wuppertal. Was sich am Freitag bereits andeutete, ist seit Samstag Wirklichkeit: Peter Radojewski, bisher Trainer der zweiten Mannschaft des WSV wird die Erste in die Rückrunde führen und dabei Bezeichnung Interimstrainer tragen.

Der 44-Jährige hatte 2010 schon einmal für ein paar Spiele die Verantwortung getragen, nach dem nicht mehr zu verhinderten Abstieg aus der Dritten Liga damals aber keinen Anschlussvertrag erhalten.

Nun ist die Situation vielleicht noch kniffliger, denn Radojewski hat die Aufgabe, mit einer bis zum Start am 26. Janaur eventuell weiter dezimierten Mannschaft in der Liga zu bestehen und möglichst gut auszusehen, um vielleicht auch für die kommendenSaison eine Regionalliga-Chance zu eröffnen. Einen Lizenzantrag will Präsident Friedhelm Runge zunächst pro Forma auf jeden Fall stellen.

Nach Christian Knappmann (Dortmund) und Andre Wiwerink (Lotte) droht im mit Marco Quotschalla möglicherweise bereits der dritte, von der Vereinsführung gewünschte Abgang. Quotschalla erhielt zunächst vom Sonntag bis zum 10. Janaur die Freigabe für ein Probetraining beim Drittligisten SV Wehen-Wiesbaden.

Gerade auf Quotschalla hatte Radojewski nach dem Weggang von Mittelstürmer Knappmann für sein bevorzugtes 4 4 -2 System mit zwei Stürmern gebaut, muss es aber nehmen, wie es kommt.

„Ich hoffe, die Fluktuation wird nicht allzu groß“, sagte er der WZ. Wie er das verhindern will? Ich hoffe, dass ich durch die Art und Weise, wie ich mit der Mannschaft arbeite, die Spieler davon überzeuge, dass hier eine Linie zu erkennen ist und dass es Spaß macht. Im Fußball ist vieles möglich, da können sich auch einmal überraschende Erfolge einstellen. Seine Philosophie, mit Teamgeist und Charakterstärke zum Erfolg zu kommen, hatte er den Spielern vor dem ersten Training am Samstag Morgen vorgestellt. „Wir müssen miteinander und nicht gegeneinander Spielen, dann lassen sich auch die fraglosen Verluste von indiviueller Klasse kompensieren.“

Einen Co-Trainer wird Radojewski nicht beanspruchen. Mit dem bisherigen Co-Trainer Jörg Jung, der nicht bereit gewesen war, mit der Bezeichnung Interimstrainer weiterzumachen, stehen die Zeichen auf Trennung. „Wir reden nächste Woche über eine Vertragsauflösung“, so Manager Tobias Gebert. Das sei auch der Wunsch von Jung.

Radojewski wird nun noch stärker von Athletiktrainer Thomas Ediger unterstützt, der die Vorbereitung bis zum ersten Meisterschaftsspiel am 26. Janaur gegen Köln II noch intensiver als bisher begleiten soll. Unter anderem gibt es in der kommenden Woche von Mittwoch bis Samstag ein Kurztrainingslager in der Sportschule Duisburg Wedau.

Klar, dass dann möglichst auch einige Spieler der Zweiten Mannschaft mit fahren werden, wenn es zeitlich geht. „Über eine stärkere Verknüpfung war ich mir ja schon in meiner alten Rolle mit Jörg Jung und Manager Tobias Gebert einig“, so Radojewski.

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