Langer Winter im Tabellenkeller

Der WSV fiebert ungeduldig dem Ende der langen Spielpause entgegen.

Wuppertal. Sowohl 2006/ 07 als auch 2007/ 08 überwinterte der Wuppertaler SV Borussia auf einem Aufstiegsplatz. Ganz anders sieht die Lage in der laufenden Spielzeit aus. Der WSV rangiert auf einem Abstiegsplatz und will den Tabellenkeller so schnell wie möglich verlassen. Was spricht dafür und was dagegen? Hier die Stärken und Schwächen im Überblick:

Plus: Sportliche Leitung. Das neue, alte Trainergespann Uwe Fuchs/Thomas Stickroth hat die Schlagzahl im Training erhöht. Der WSV arbeitet nun endlich mit der Intensität, wie sie im Abstiegskampf der 3. Liga unerlässlich ist. Das wird sich im Verlauf der Rückrunde positiv bemerkbar machen.

In Testspielen hat der WSV bisher nur wenige Gegentreffer zugelassen, aber dem Angriff fehlte die Durchschlagskraft. Es wird Geduld gefragt sein. Und bei einem Fehlstart müssen alle kühlen Kopf bewahren.

Plus: Die Mannschaft. Uwe Fuchs hat den Spielerstamm aus der Saison 2006/07 vorgefunden. Die Neuzugänge Nils Fischer und Sven Lintjens sind erstklassige Fußballer, die dem WSV weiterhelfen werden. Der aktuelle Kader hat das Format, den Klassenerhalt zu schaffen. Es wird aber noch etwas dauern, bis alle Zahnrädchen ineinandergreifen. Erst dann ist wieder mit attraktivem Offensivspiel zu rechnen.

Minus: Zuschauerzahlen. Der Tabellenstand hat für sinkende Zuschauerzahlen und kalte Füße im Tabellenkeller gesorgt. Der erhoffte Schub nach dem Umbau in ein reines Fußballstadion ist erst einmal verpufft. Im Stadion am Zoo wartet der WSV seit dem 24.Oktober auf einen Sieg.

Plus: Wirtschaftliche Lage. Friedhelm Runge hält den WSV finanziell weiter über Wasser. Der Verein ist außer gegenüber Runge schuldenfrei, hat nicht wie viele Konkurrenten enorme Zinslasten zu stemmen. Spieler und Trainer müssen auch nicht wie in Regensburg auf die Überweisung ihrer Gehälter warten.

Minus: Wirtschaftliche Zukunft. Präsident Friedhelm Runge denkt seit Jahresbeginn laut über das Weiterbestehen des WSV ab der kommenden Saison nach. Die entscheidende Frage heißt: Lohnt sich der ganze Aufwand bei den aktuellen Zuschauerzahlen noch?

Sogar über einen Wechsel der kompletten Nachwuchsabteilung nach Wülfrath hat Runge laut nachgedacht. Das sorgt für Unruhe im Verein, da vage Andeutungen viel Raum für Gerüchte lassen. Ohne weitere Umbauten im Stadion am Zoo hält Runge den WSV nicht für konkurrenzfähig.

Minus: Stadionumbau. Die Stadt ist pleite, das Unternehmen Stadionumbau ist auf nicht absehbare Zeit festgefahren. Angesichts der aktuellen Zuschauerzahlen und der Wirtschaftskrise machen große Investitionen in die Gegengeraden aber auch keinen Sinn. Wenn überhaupt scheint das Dach für die Fankurve machbar. Doch für alle weiteren Bauabschnitte muss zunächst einmal der Klassenerhalt geschafft und neues Vertrauen in den WSV aufgebaut werden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort