Fußball-Regionalliga Interview mit dem neuen WSV-Trainer: Adrian Alipour setzt auf Disziplin und Wille

Im Interview mit uns spricht der neue WSV-Trainer Adrian Alipour über seinen Führungsstil und die Partie gegen Alemannia Aachen am Sonntag.

Fußball-Regionalliga: Interview mit dem neuen WSV-Trainer: Adrian Alipour setzt auf Disziplin und Wille
Foto: OTTO KRSCHAK

Wuppertal. „Ich bin der Adrian“, stellte sich Adrian Alipour am Mittwoch bei der Pressekonferenz zu seiner Inthronisierung als neuer WSV-Trainer vor. Wie zuvor Christian Britscho also offenbar ein sehr nahbarer Trainer, der die Mannschaft wieder in die Erfolgsspur bringen soll. Möglichst schon am Sonntag im Heimspiel gegen Alemannia Aachen (15 Uhr), das live auf Sport 1 im Fernsehen übertragen wird. Beim 8:0 gegen Kreisligist SV Rees im Niederheinpokal (Auslosung der nächsten Runde am 12. September), stand er am Mittwochabend erstmals mit an der Seitenlinie. Wir sprachen mit ihm.

Wie hat Ihnen das erste Spiel mit dem WSV gefallen?

Alipour: Dass die Jungs viel Spielfreude und Laufbereitschaft an den Tag gelegt haben, hat mir gut gefallen. Jeder wollte den Ball haben und auf sich aufmerksam machen. Das hatten wir so besprochen.

Kann man davon etwas für Aachen mitnehmen?

Alipour: Das ist natürlich ein ganz anderes Spiel und eine ganz andere Mannschaft. Heute beschäftigen wir uns vor dem Training mit der Videoanalyse. Wichtig ist erst einmal, dass wir Leidenschaft und Wille zeigen.

Sie stecken schon voll in der neuen Arbeit, dabei hatten sie gar keine Zeit, sich vorzubereiten.

Alipour: Ja, das war schon ein Erdbeben, als der WSV am Dienstagmorgen angerufen hat. Da überlegt man nicht lange. Es gab noch viel zu regeln. Dem ASC Dortmund bin ich sehr dankbar, dass sie mir keine Steine in den Weg gelegt haben. Heute habe ich auch von meinem Arbeitgeber, der Deutschen Angestellten Krankenkasse, die Freistellung für ein Jahr erhalten.

Wie viel Alipour steckte in der Pokalaufstellung (der WSV spielte, anders als zuletzt unter Christian Britscho fast nur mit etablierten Spielern)?

Alipour: Die Aufstellung haben Co-Trainer Pascal Bieler, Sportdirektor Manuel Bölstler und ich besprochen. Sie muss mit der gegen Aachen nichts zu tun haben.

Was können Sie in dieser kurzen Zeit überhaupt ändern?

Alipour: Erst mal möchte ich mir so schnell wie möglich ein persönliches Bild von jedem Spieler machen, werde viele Einzelgespräche führen. Jeder soll ja die gleiche Chance bekommen. Deshalb habe ich mich auch gar nicht groß über jeden vorinformiert. Ich will unvoreingenommen an die Sache herangehen. Auf jeden Fall hat mir Christian Britscho eine wahnsinnig fitte Mannschaft hinterlassen.

Und was sind Ihre ersten Schwerpunkte?

Alipour: Es ist natürlich eine enorme Herausforderung, eine Mannschaft in der Saison zu übernehmen. Das kenne ich ja auch schon aus Dortmund. Natürlich möchte ich den Spielern kurzfristig auch meine Fußballphilosophie mitgeben, mir sind als erste Elemente aber mannschaftliche Geschlossenheit, Zusammenhalt, Leidenschaft und Disziplin besonders wichtig.

Sie haben hier einen auch qualitativ breiten Kader. Stammformation oder Rotieren, was ist da ihre Vorstellung?

Alipour: Ich setze sehr auf eine Formation, die sich einspielt, damit Automatismen greifen. Die muss sich aber erst herauskristallisieren. Ich werde jedem seine Chance geben. Wenn wir hoffentlich erfolgreich spielen, gibt es dann wenig Grund zu wechseln, und wenn nicht, muss man Reizpunkte über die Aufstellung setzen.

Wie ist ihre Spielidee für Sonntag?

Alipour: Die werde ich mit Pascal Bieler noch besprechen. Ob defensiver oder offensiver werde ich auch nach den Trainingseindrücken entscheiden.

Bevorzugen sie generell eher eine defensivere Spielweise?

Alipour: Das würde ich nicht sagen. Mit Dortmund hatten wir in der vergangenen Saison mit 70 die meisten Tore in der Liga geschossen.

Wie würden Sie Ihren Führungsstil bezeichnen?

Alipour: Als absolut diszipliniert, was den Fußball angeht. Ich denke fast 24 Stunden an Fußball und versuche selbst, mich ständig zu verbessern, neue Impulse zu erhalten, die mich nach vorne bringen. Das erwarte ich auch von den Spielern. Ich will nicht, dass wir uns auf Erreichtem ausruhen. Fakt ist, dass ich auf dem Platz sehr intensiv arbeite, aber auch kein Problem habe, mal ein Späßchen zu machen. Freude am Fußball gehört dazu.

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