Gegen Kray und die Zweifel

Die Zukunft des WSV ist weiter offen. Im Heimspiel gegen Kray sollen aber auf jeden Fall Punkte her.

Wuppertal. Donnerstagabend stellten sich die Vorstandskandidaten Dieter Mühlhoff und Klaus Mathies dem WSV-Verwaltungsrat und den Abteilungsleitern vor. Die Entscheidung, ob die Beiden möglicherweise schon am Montag von dem Gremium gewählt werden oder ob eine Kandidatur zum jetzigen Zeitpunkt nicht infrage kommt, ist am Donnerstag nicht gefallen.

Es stehen noch Gespräche am Wochenende unter anderem zwischen Ex-Präsident Friedhelm Runge und den Kandidaten an. Der Verwaltungsrat befasst sich zudem mit der Möglichkeit eines Insolvenzplans mit Eigenverwaltung, um die alte Saison zu Ende spielen und in der neuen (möglichst in der Regionalliga) mit stark reduziertem Etat neu anfangen zu können. Fachanwalt Stephan Ries prüft das für den WSV.

Für Cheftrainer Peter Radojewski zählt unterdessen nur das Hier und Jetzt, auch wenn er sich einen Großteil seines Teams für einen Neuanfang vorstellen könnte. „Ich würde lieber heute als morgen loslegen, um sie zu werben, aber was soll ich den Jungs momentan sagen“, versichert Radojewski und legt lieber den Fokus auf das nächste Spiel. Und das ist am Samstag um 14 Uhr im Stadion am Zoo gegen den FC Kray. Dass seine Mannschaft gegen den Aufsteiger, der auf dem vorletzten Platz steht und einen gerade sechsstelligen Etat hat, überheblich auftreten könnte, befürchtet Radojewski nicht. „Jeder kennt doch unsere Situation, deshalb muss ich gar nicht davor warnen, den Gegner zu unterschätzen.“

Vom Papier her ist die Sache klarer. Seit sieben Spielen ist der WSV unbesiegt, holte allerdings dabei nur im ersten Spiel nach der Winterpause gegen den Tabellenletzten Fortuna Düsseldorf auch einen Dreier. Der ist das Ziel natürlich auch gegen Kray.

Seine Mannschaft, die ihn zuletzt in Leverkusen nicht ganz so überzeugt hatte, die er aber generell auf einem guten Weg sieht, wird Radojewski nur auf zwei Positionen ändern. In den Kasten kehrt nach überstandener Grippe Stammtorwart Christoph Semmler zurück. Im Mittelfeld muss der zuletzt so starke Jan-Steffen Meier nach seiner fünften gelben Karte ersetzt werden. Für ihn spielt Raschid El-Hamouchi.

„Mit ehrlicher Arbeit die Zuschauer hinter uns bringen“, lautet Radojewskis Devise. Gegen Kray erwartet er auf wohl besser bespielbarem Rasen auch eine spielerische Steigerung. Prognosen, wie viele Fans den WSV dann unterstützen werden, will er nicht abgeben. „Ich erwarte nichts mehr, da kann man im Kopf selbst noch so viel Euphorie entwickeln. Ich freue mich aber natürlich über jeden, der kommt.“

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