Ein typisches 0:1-Spiel des WSV

Fünf Minuten vor dem Abpfiff trifft Aues Joker Agymang für die Sachsen. Der WSV bleibt Tabellenletzter.

Aue/Wuppertal. Zwei Schritte vor und einer zurück. So sieht die Bilanz des Wuppertaler SV nach einer Woche mit zwei schweren Auswärtsspielen aus. Nach dem überraschenden Sieg in Sandhausen, gab der WSV in Aue kurz vor Schluss den sicher geglaubten Punkt nach einem Sonntagsschuss des eingewechselten Eric Agyemang ab. In der Defensive lieferte der WSV eine ordentliche Leistung ab, doch in Richtung gegnerisches Tor fehlten der Spielwitz und die Durchschlagskraft.

Es war die fünfte 0:1-Auswärtsniederlage in dieser Saison. Eine Partie, die im Lager des Tabellenletzten durchweg mit dem Prädikat "eigentlich ein typisches 0:0-Spiel" versehen wurde. Doch es gibt trifftige Gründe dafür, warum es wohl eher ein typisches 0:1-Spiel des WSV war. "Wir hatten das Glück des Tüchtigen", sagte Aues Trainer Rico Schmidt nach dem Spiel, und fügte hinzu: "Wir waren die Tüchtigeren."

Zumindest waren die Gastgeber das aktivere Team im Spiel nach vorne. Zwar war auch bei den Gastgebern nach den vielen winterbedingten Ausfällen noch Streusand im Getriebe, doch sie hatten wenigstens einige Torchancen und gaben schon vor dem Tor des Tages Warnschüsse ab. So bei einem Kopfball von Hensel knapp am langen Pfosten vorbei, und nach der Pause bei einem Schuss von Birk an den Pfosten. Der WSV tauchte insgesamt nur drei Mal gefährlich vor Aues Torhüter Männel auf. Zwei Kopfbälle (Damm, Lorenz) und ein abgeblockter Schuss von Fischer in Richtung des Auer Tores waren zu wenig, um die Abstiegsränge hinter sich zulassen.

Keiner der beiden Stürmer gab einen ernsthaften Torschuss ab, was aber nicht allein Tobias Damm und Andres Formento anzukreiden ist. Die Probleme beginnen im Mittelfeld, wo die frühe Verletzung von Neuzugang Michael Stickel die Einwechslung von Mario Neunaber erforderlich machte. Nach Meinung von WSV-Trainer Uwe Fuchs gab es aber auch Gründe für die Niederlage, die nicht in der Macht des WSV lagen. "Es gab zwei spielentscheidende Szenen. In der einen hätte der Schiedsrichter die rote Karte gegen Kos zeigen müssen, der Vata als letzter Mann gefoult hat. Fatmir wäre durch gewesen. Und bei dem Treffer ist Mitja Schäfer klar von Agyemang unterlaufen worden", sagte Uwe Fuchs, der zumindest mit der taktischen Disziplin und der Abwehrleistung seiner Mannschaft zufrieden sein konnte.

Das beste Lob für den WSV, der in seinen stärkeren Phasen das Spiel sogar unter Kontrolle zu haben schien, waren die Pfiffe der begeisterungsfähigen Auer Fans gegen die eigene Mannschaft. Doch der Volleyschuss von Agyemang sorgte für einen gewaltigen Stimmungswandel. Während die Sachsen wieder vom Aufstieg träumen, steht dem WSV das Wasser wieder bis zum Hals. Um einen weiteren Dreier einzufahren, genügte es nicht, dem Gegner das Spielen schwer zu machen. Ab und an sollte man den Ball auch auf das Tor schießen, denn ein Tor aus heiterem Himmel kann immer fallen. So war es in Erfurt, in Burghausen, in Jena und in Regensburg. Und so ist es zum Leidwesen der 100 mitgereisten Wuppertaler auch im fernen Erzgebirge geschehen.

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