Ein Sieg für das Selbstvertrauen

Mit einem 2:1-Erfolg über Emden kehrt der WSV aus der Türkei zurück.

Wuppertal. Eine Woche lang ging es für die Spieler des WSV zwei Mal pro Tag mit dem Bus vom Hotel "Titanic Beach" zum Trainingsgelände und zurück. Dass ausgerechnet die letzte Tour mit dem Shuttlebus zur stimmungsvollsten werden würde und erstmals türkischer Pop aus den Lautsprechern des Bordradios wummerte, lag an der überraschend starken Vorstellung des WSV beim 2:1-Erfolg gegen Emden.

Zum Abschluss des Wintertrainingslagers in Belek (Türkei) stellte sich der WSV dem starken Ligakonkurrenten, gegen den die Wuppertaler in dieser Saison bereits beide Punktspiele verloren hatten ohne einige seiner Stammkräfte, die entweder verletzt waren oder geschont wurden. Doch beim Wiedersehen beider Mannschaften auf dem Trainingsgelände des WSV in Belek hatten die Wuppertaler die Nase vorne.

Danach hatte es beim Morgentraining noch nicht ausgesehen. Trainer Uwe Fuchs ließ das Direktspiel nach vorne ohne Gegner üben. Viele Aktionen gingen daneben. Die Luft schien raus, zumal die Mannschaft noch geschockt durch die Verletzung von Mike Rietpietsch am Vorabend wirkte. Der erfahrenste Spieler im Team zog sich ohne Fremdeinwirkung einen Muskelbündelriss eines der Adduktoren zu und wird rund sechs Wochen ausfallen.

Verkehrte Welt: Am Nachmittag bekam es der WSV zwar mit aggressiven Gegenspielern zu tun, aber das Direktspiel nach vorne klappte nun trotzdem viel besser als bei der morgendlichen Trockenübung.

Jan Hammes nahm in der zweiten Spielhälfte die Rolle von Rietpietsch hinter den Spitzen Tobias Damm und Marcel Reichwein ein und kurbelte die Angriffe an. "Ich habe diese Rolle schon früher in Mönchengladbach gespielt. Das Spiel hat mir heute viel Spaß gemacht, obwohl man nachher doch die Müdigkeit spürte", sagte Hammes.

Fuchs freute sich vor allem über die sechs, sieben glasklaren Tormöglichkeiten, die sich der WSV mit schnellen Kombinationen herausspielte. Allein Damm tauchte drei Mal frei vor Duffner auf, scheiterte aber immer wieder an Emdens Keeper. Dank der Mithilfe von Nägelein glich der WSV durch ein Eigentor aus. Und kam schließlich durch Marcel Reichwein nach präziser Vorarbeit von Tobias Damm zum verdienten Siegtreffer. Verdient, weil das Chancenverhältnis eindeutig für den WSV sprach.

Auf der Gegenseite durfte sich allerdings auch Sascha Samulewicz einige Male mit tollen Paraden auszeichnen. Nur beim Tor von Neitzel (19.) aus kurzer Distanz war er machtlos. "Samu hat sich klar verbessert. Man sieht, dass er will", lobte Torwarttrainer Dirk Zimmermann den Vertreter von Christian Maly.

Doch nicht nur Samulewicz und Hammes konnten positiv überraschen. Auch Björn Weikl, Tobias Willers, Victor Hugo Lorenzón, Mitja Schäfer oder Benjamin Barg hätte man die Leistung im Spiel gegen Emden nach den Eindrücken der zurückliegenden Trainingseinheiten nicht unbedingt zugetraut.

Die Mannschaft setzte als geschlossene Einheit nicht nur kämpferisch, sondern auch spielerisch Akzente. Dies alles dürften Gründe sein, die Fuchs trotz der Verletzungen von Rietpietsch, Heinzmann und Celikovic optimistischer in die Zukunft schauen lassen.

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