WSV: Das Ende der Winterzeit

In Rödinghausen bestreitet der Fußball-Regionalligistendlich sein erstes Pflichtspiel 2018. Die Spannung ist groß, die Ungewissheit auch.

WSV: Das Ende der Winterzeit
Foto: Andreas Fischer

Vier Monate kein Pflichtspiel - da kann man schon von einem ausgewachsenen Winterschlaf reden. „Wir kratzen an der Höhlenwand und können es kaum erwarten, dass der Eingangsstein endlich zur Seite fliegt“, versichert Trainer Christian Britscho und greift dieses Bild auf. Schläfrigkeit fürchtet er nicht, wenn die Spieler des Fußball-Regionalligisten Wuppertaler SV am Samstag um 14 Uhr beim Tabellennachbarn SV Rödinghausen ihr Debüt im neuen Fußballjahr 2018 geben dürfen.

Viel Ungewissheit ist aber dabei, denn passiert ist in diesen vier Monaten eine Menge. Erst gab es fünf Zugänge und drei Abgänge, dann den Flirt von Trainer Stefan Vollmerhausen mit Viktoria Köln, nach dem Trainingslager dann doch die Trennung von Vollmerhausen und die Inthronisierung von U 19-Coach Britscho.

Auch er spielt in den nächsten Wochen darum, wie lange es bei dieser Konstellation bleiben könnte. 16 Spiele in nur noch neun Wochen bis zum Saisonende Mitte Mai — die Aufgabe ist heftig. „Wir sind aber bestmöglich vorbereitet“, versichert Britscho, auch wenn die vergangenen Wochen der Vorbereitung aufgrund des bergischen Winters alles andere als optimal verlaufen sind, erneut drei Spiele ausfielen. Erst heute kann die Mannschaft am Uellendahl erstmals wieder auf Naturrasen trainieren. Britscho: „Auf dem Freudenberg geht es immer noch nicht. Wir sind dem SC Sonnborn aber sehr dankbar, dass wir seinen hervorragenden Kunstrasen regelmäßig nutzen durften.“ Mit der Aufstellung hält sich der Trainer noch zurück. Klar ist nur, dass die langzeitverletzten Kevin Hagemann, Kevin Pytlik, Sandy Husic und Yassine Khadraoui sowie der aus seinem vorigen Engagement bei Viktoria Berlin noch gelbgesperrte Sascha Schünemann fehlen.

In der Vorbereitung — nach dem Testspiel gegen Paderborn vor drei Wochen, gab es noch ein internes gegen die U 19 und regelmäßige Trainingsspiele elf gegen elf — kristallisierte sich heraus, dass Britscho die Spielauffassung etwas ändern will - hin zu mehr Ballbesitzfußball und einer 4-3-3-Grundaufstellung, in der Christopher Kramer in der Spitze mehr Hilfe bekommt.

„Wir können aber auch flexibel reagieren und andere Systeme spielen“, versichert Britscho im Hinblick auf Rödinghausen, das diese Flexibilität ebenfalls mitbringe. Die Mannschaft von Ex-Profi Alfred Nijhuis (erhält im Sommer keinen neuen Vertrag) hat in diesem Jahr ebenfalls noch kein Punktspiel bestritten, am vergangenen Wochenende immerhin einen Test gegen Nord-Regionalligist Havelse (4:3).

„Wir sind auf Videoaufnahmen angewiesen, aber wir wissen natürlich, dass das eine starke Mannschaft ist mit drei Spielern, die in der Liga-Torschützenliste mit oben stehen“, sagt Christian Britscho. Marius Bülter und Simon Engelmann mit jeweils zehn Treffern und Tobias Steffen mit acht jagen dort das Spitzenduo Christopher Kramer und Timm Golley (Viktoria Köln) die bereits elf Mal getroffen haben. Alle drei waren übrigens auch im Hinspiel erfolgreich gewesen, das der WSV trotz über weite Strecken guten Spiels mit 0:4 verloren hatte. Damals vergab Kramer nach der Pause zwei gute Chancen zur Führung, ehe ein Rödinghauser Doppelschlag den Anfang vom Ende für die WSV-Hoffnungen bedeutete. Und was sagt Christian Britscho seinen neuen Schützlingen bevor er sie am Samstag aufs Feld schickt? „Geht raus und gewinnt.“

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