Wie man Lust auf Bewegung macht

Eine Fachtagung für Erzieher und Übungsleiter in der Uni-Halle zeigte neue Spiele und Trends wie etwa Boomwhacking.

Wie man Lust auf Bewegung macht
Foto: Stefan Fries

Dass Rope Skipping eine sportliche Art des Seilchenspringens ist, hat sich inzwischen herumgesprochen. Aber: Kennen Sie „Boomwhacking“? Die meisten der aus dem bergischen Städtedreieck stammenden 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer (nur sieben Herren waren darunter) bei der Fachtagung „Bewegung und Lernen“ in der Uni-Halle werden zuvor auch gerätselt haben, was das wohl sein mag. Sie wurden bald belehrt, dass es um ein rhythmisches Spiel mit acht Tonröhren, denen besonders Begabte sogar kleine Melodien entlocken können, geht.

„Menschen aller Altersgruppen lassen sich so in kleinen und großen Gruppen begeistern“, wurde versprochen — und gehalten. Es war einer von sieben Workshop-Fachbereichen, die am Samstag für Erzieher oder Übungsleiter veranstaltet wurden. Zum siebten Mal übrigens, wie Moderator Ralf Beckmann erklärte und dabei berichtete, dass es Lernbegierige gibt, die bisher bei sämtlichen Fachtagungen mitgemacht hatten.

Ziel ist es, die Multiplikatoren aus den Kindertagesstätten, Grund - und weiterführenden Schulen sowie Vereinen mit neuen Bewegungsimpulsen bekanntzumachen, um nicht selten unter Bewegungsarmut leidende Kinder und Jugendliche zu körperlicher und damit einhergehender geistiger Fitness zu bringen. Es begann mit einem Vortrag von Professor Ahmet Derecik vom Institut für Sport- und Bewegungswissenschaften der Bergischen Uni zum Thema „Adressatengerechte Gestaltung von Bewegungsräumen auf dem Schulhof und in der Kita.“ Er rief seine Zuhörerschaft zu Kreativität bei der Gestaltung der Pausenräume auf.

Bei den anschließenden Workshops wurde die Bandbreite zwischen Yoga und Parkour, der jungen Sportart, bei der man mit Schwung und Elan schier unüberwindlich scheinende Hindernisse meistern kann, angeboten. Patrick „Ladi“ Ladermann, eine Mensch gewordene Sprungfeder, zeigte seinen Schützlingen, wie man den rund 170 Zentimeter hohen Kasten erklimmt, auf dem Schwebebalken nicht die Balance verliert und die verschiedensten Techniken beim Klettern, Hangeln und Krabbeln anwendet. Die unterschiedlichen Fitnessgrade minderten nicht den Spaß an ungewohnter Bewegung und machten Appetit auf das Mittagessen. Dort waren Trauben- und Walnuss-Wraps mit Ziegenkäse ebenso gesunde Hits wie mediterraner Nudelsalat, beziehungsweise mediterrane Gemüse-Tart sowie Wraps mit Hühnchen und Süßkartoffeln.

Zwischen Yoga in der Cafeteria und dem turbulenten Toben über den Parcours standen unter anderem „Kibaz“, also lustige Bewegungsspielchen für Kitas mit Spaßgarantie, auch für Erwachsene, auf dem Programm. Oder auch das bewegungsintensive Seilchenspringen und der Workshop „Faszien fit“. Eine Übungsreihe, die auf der Massagerolle und in den einzelnen Abläufen Verdickungen, Verklebungen und Verspannungen im Bewegungsapparat löst. Wie auch heitere „Kleine Spiele überall“, die keine komplizierten Handlungsabläufe erfordern, mit sofortiger Spaßgarantie. „Coach oder Couch?“, „Leerlauf oder Lehrgang?“ wurden die munteren 100 Multiplikatoren auf Flyern provokant gefragt. Die Antworten dürften eindeutig ausgefallen sein bei der Teilnehmerschaft, die zur Hälfte aus „Neuen“ bestand.

„Das spricht für eine positive Mund-zu-Mund-Propaganda“ meinte Biggi Hübner, Marketingleiterin der AOK Regionaldirektion Wuppertal-Remscheid-Solingen, die einer der Ausrichter war.

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