Fußball-Stadtmeisterschaften Wer setzt sich die Hallenkrone auf?

Zu den 30. Fußball-Stadtmeisterschaften in der Uni-Halle bieten fast alle ihre stärksten Formationen auf. WSV und CSC sind die Topfavoriten, Überraschungen gut möglich.

Wuppertal. Trotz der winterlichen Verhältnisse traf der Kunstrasen als erster Hauptakteur an Donnerstag pünktlich an der Uni-Halle ein und war bereits am Nachmittag von den fleißigen Helfern des FSV Vohwinkel verlegt — inklusive Bande. Und Uwe Meurer vom FSV, der die Wuppertaler Stadtmeisterschaften schon zum 7. Mal für den Fußballkreis als Veranstalter ausrichtet, hatte sich noch am morgen von der Stadt die Zusicherung geholt, dass die Wege vom Parkhaus rund um die Halle auch am Samstag und Sonntag gestreut sein werden.

Eine andere Frage ist, wer auf dem Hallenparkett ausrutscht, das ja nun grün ist und überhaupt nicht glatt. Natürlich versuchen die Außenseiter wie immer, den Favoriten ein Bein zu stellen, was in diesem Fall aber nicht wörtlich genommen werden sollte. So hofft nicht nur Stefan Langerfeld vom Fußballkreis auf sportlich attraktive, aber faire Spiele.

„Ältere Spieler, die in der Saison schon mal verletzt waren, schicke ich nicht in die Halle“, kündigt WSV-Trainer Stefan Vollmerhausen an, dass beispielsweise Gaetano Manno, Kevin Hagemann, Ercan Aydogmus oder Silvio Pagano nicht auflaufen werden. „Mit Enes Topal, Ali Can Ilbay oder Serkan Er“, haben wir aber sicher gute Hallenspieler, dazu dürfen vor allem die Jungen ran“, so Vollmerhausen. Serkan Er hatte im vergangenen Jahr entscheidend dazu beigetragen, dass sich der Cronenberger SC die Hallenkrone aufsetzen konnte. Doch auch ohne ihn dürfte der Neu-Oberligist wieder zu den großen Favoriten gehören. „Eine Platzvorgabe gebe ich nicht, aber wir wollen anständig Fußball spielen“, sagt dessen Trainer Peter Radojewski. Er wird erstmals die Zugänge Tim Schättler und Ahmet Al Khalil einsetzen. Große Hallenqualitäten haben dazu beim jüngst gewonnenen Südhöhenturnier Florim Zeciri, Max Eisenbach oder Tarkan Türmen bewiesen. Anders als auf den Südhöhen, wo mit dem kleineren Futsalball gespielt wurde, kommt in der Uni-Halle übrigens wieder das normalgroße Leder zum Einsatz.

In Gruppe D ist neben dem CSC der SC Sonnborn erster Anwärter auf das Viertelfinale. Die Mannschaft von Trainer Clark Schworm hatte sich auf den Südhöhen ebenfalls überraschend stark gezeigt. Schworm ist als Motivator bekannt, hatte vor zwei Jahren mit dem SV Bayer das Halbfinale in der Uni-Halle erreicht. Doch Vorsicht, in Gruppe D ist auch der A-Kreisligist FC 1919 zu beachten.

In Gruppe B ist neben dem WSV der ASV großer Favorit aufs Weiterkommen, auch wenn sein Star Issa Issa frühestens im Viertelfinale dabeisein könnte. Er ist am Samstag auf einer Hochzeit in Berlin, was schon lange so abgesprochen war. „Schade, dass er nicht dabei ist, wir haben aber auch so eine gute Hallenmannschaft“, sagt Trainer Werner Kasper. Auf den Südhöhen war der ASV mit 13 Issa-Issa-Toren zuletzt Zweiter geworden. Mit Ex-Oberliga-Spieler Alen Ruzic verfügen die Barmer aber über ein weiteres Ass.

Aufs Kollektiv setzt Trainer Daniel Meike beim Vorjahreszweiten TSV Ronsdorf. Klar haben wir noch im Hinterkopf, was im vergangenen Jahr im Finale passiert ist, wir haben jetzt aber eine ganz andere Mannschaft.“ Damals hatten die Zebras bis eine Minute vor Schluss noch 5:3 gegen den CSC geführt und dann noch nach Verlängerung verloren. Mit Vincenzo Graziano und Orlando Paulo verfügen die Ronsdorfer im neuen Kollektiv auch über gute Hallenspieler. „Die sind immer stark“, sagt Björn Joppe vom Südhöhennachbar Jägerhaus-Linde, der sich in Gruppe C mit den Rondorfer und dem guten Kreisligisten Union sowie dem Qualifikanten aus der starken Qualigruppe 3 um den Viertelfinaleinzug streiten wird. „Das ist unser Minimalziel“, kündigt Joppe an, dass er, anderes als auf den Südhöhen, diesmal nur Spieler aus der ersten Mannschaft aufbieten werde. „Die sind alle heiß.“ Joppe spielt selbst mit der Bochumer Traditionsauswahl am Sonntag ein Turnier in Mülheim und wird in der Uni-Halle von Pascal Langer vertreten.

Diesmal nicht mit Leverkusen in Sachen Hallenfußball unterwegs ist FSV-Coach Marc Bach. Mit seiner starken Vohwinkeler Landeliga-Truppe darf er als einer der Favoriten zumindest auf das Halbfinale gelten. Zumal gegenüber dem Südhöhen-Turnier noch Benni Cansiz und Torwart Stefan Kroon hinzukommen werden. Den Auftritt im vergangenen Jahr in der Uni-Halle, als man im Viertelfinale überraschend am ASV gescheitert war, wird Bach seinen Spielern als Warnung dienen lassen.

Gleich im ersten Spiel des Sonntags treffen die Gastgeber um 10 Uhr auf Grün-Weiß, das als gute Hallenmannschaft bekannt ist. Dessen Trainer Luciano Velardi legt zwar nach eigenem Bekunden auf die Halle wenig Wert, verlangt von seinen Spielern aber ein diszipliniertes und engagiertes Auftreten: „Dann werden wir sehen, wie weit es geht.“

Der WSV greift erstmals um 10.45 Uhr gegen Jugoslavija ins Turniergeschehen ein, Cronenberg beginnt um 11.30 Uhr gegen den Sieger der Qualifikationsgruppe eins. Einen Liveticker gibt es an beiden Tagen in unserem Fußballportal

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