Sven Steup geht neue Wege

Rollhockey: Der neue Nationaltrainer startete in Cronenberg die Vorbereitung auf die Weltmeisterschaft 2009 im spanischen Vigo.

Wuppertal. Das hat es im deutschen Rollhockey auch noch nicht gegeben: Der neue Nationaltrainer Sven Steup (ehemaliger Coach des RSC Cronenberg und Ex-WSV-Kicker) geht für die Vorbereitung auf die im Juli stattfindende Weltmeisterschaft in Vigo (Spanien) neue Wege, indem er seine Spieler einer wissenschaftlichen Leistungsdiagnostik unterzieht. "In anderen Sportarten ist das längst üblich", sagt Steup, der frischen Wind in die Nationalmannschaft bringen will.

Jetzt wurde der erste Schritt gemacht. Neun Spieler aus dem aktuellen 20-köpfigen Nationalkaders ließen in einem in der Cronenberger Alfred-Henckels-Halle aufgebauten Spezialparcours ihre körperlichen Grundlagen messen.

Mit Computerhilfe wurden unter anderem die Leistungen beim Linear- und Richtungswechselsprint festgehalten sowie auf verschiedenen Teststrecken Sprung- und Rumpfkraft. Die Ergebnisse werden von Sportwissenschaftler Sven Pieper vom Forschungszentrum Leistungsdiagnostik und Trainingsberatung der Uni Wuppertalwissenschaftlich ausgewertet und fließen in die speziellen Trainingspläne ein, die Steup jedem Spieler aushändigen wird.

Weil es im Sport nicht nur auf Kraft und Beweglichkeit ankommt, ist in die Leistungsdiagnostik auch eine Überprüfung der Sehfähigkeit eingebunden. Manfred Kroll von der Firma Optik Mühmel überprüfte mit speziellen Tests, ob die Rollhockey-Cracks unter Seh-Unregelmäßigkeiten leiden. Die Ergebnisse aller Tests, die in den kommenden zwei Jahren regelmäßig wiederholt werden sollen, bekommt Nationaltrainer Steup, der sich im Januar in Hoffenheim von dem bekannten Trainingsguru Bernhard Peters beraten ließ, in Kürze.

Mit dem Direktor für Sport- und Nachwuchsförderung des Fußball-Bundesligisten TSG1899 Hoffenheim und ehemaligen Wunschkandidaten von Jürgen Klinsmann für das Amt des DFB-Sportdirektors will Steup auch in Zukunft neue Wege in der Trainingslehre für die Rollhockey-Klubs erarbeiten.

Die Prozedur in der Henckels-Halle dauerte über vier Stunden. Neben Spielern aus Iserlohn, Walsum und Herringen nahmen auch die Cronenberger Asse Marco Bernadowitz, Marc Berenbeck und Thomas Haupt sowie Remscheids Nationaltorwart Sebastian Wilk an dem Programm teil.

"Das war heute der Startschuss für unser Unternehmen Edelmetall 2010", sagt Steup. Dann findet in Wuppertal die Europameisterschaft statt. Dort will die deutsche Nationalmannschaft ihren Heimvorteil nutzen.

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