Stadtregatta war Werbung für den Kanusport

Das neue Konzept mit Spaß- und Mixed-Rennen kommt bei den 250 Teilnehmern gut an.

Stadtregatta war Werbung für den Kanusport
Foto: Michael Faulstich

Bei bestem Wetter empfing die Kanusport-Gemeinschaft (KSG) Wuppertal am Wochenende an die 250 Sportler zur 78. Auflage der Wuppertaler Stadtregatta. Auf dem Beyenburger Stausee konnten die Kanuten zum Ende einer anstrengenden Saison noch einmal alles geben. Dennoch war diesmal nicht die Medaillenausbeute das Wichtigste, sondern der Spaß am Sport.

Im Fokus standen die jungen Nachwuchstalente, die entweder im Kajak oder Canadier antraten. Trotz der zahlreichen Teilnahmen bleibt die Frage, wie es Randsportarten wie der Kanu-Sport schaffen, sich gegen die populären Sportarten, wie Fußball zu behaupten. Trainer Enno Aufdemkamp erklärte das Konzept: „Wir bieten viele AGs an den Grundschulen an, und so bekommen die Schüler erste Eindrücke unserer Sportart. Besonders bei den kleinen Kindern steht natürlich der Spaß im Vordergrund.“

Auch der 16-jährige Timo Schröder hatte die Wahl zwischen Fußball und dem Kanusport. Mittlerweile ist er erfolgreicher Medaillensammler mit seinem Canadier, so wie bei den Deutschen Meisterschaften zwei Wochen zuvor in Bayern und froh über seine Entscheidung: „Vor sechs Jahren hab ich einen Feriensportkurs mitgemacht und es war am Anfang natürlich schwer, im Boot zu bleiben, aber die Herausforderung hat mich auch gereizt. Wenn ich in Trainingslagern bin, komme ich sehr viel herum, so war ich dieses Jahr schon in Spanien und Ungarn und bald geht es nach Florida.“

Bei Niels Raeder dagegen liegt die Liebe zum Kanu-Sport schon fast in den Genen. So bildete er im Kind-Eltern-Duell mit seiner Mutter ein Team und musste sich knapp dem Boot des Vaters und der Schwester geschlagen geben. An vier Tagen in der Woche trainiert er und ärgert sich immer wieder über abwertende Kommentare zu seiner Lieblingsportart: „Die Meisten wissen gar nicht, wie schwer das ist. Wir paddeln nicht nur, sondern machen auch viel Kraft- und Ausdauertraining.“

Die Mixed-Paarungen gehörten übrigens zum neuen Konzept, dass die Regattaleiter Ralf Wienand und Enno Aufdemkamp für die 78. Auflage ausgearbeitet hatten, um die regulären Rennen weiter aufzuwerten. Bei den Beteiligten und den vielen Zuschauern kam das gleichermaßen gut an. Bei den Mixed-Paarungen hatten nicht immer die Favoriten die Nase vorne, Geschicklichkeit, Vielfältigkeit und erhöhtes Gleichgewichtsgefühl waren die Parameter für Sieg oder Niederlage.

Die Gesamtwertung der Schülerspiele, bei denen auch ein Parcours durchsteuert werden musste und einige Wettbewerbe an Land stattfanden, gewann übrigens die Mannschaft von Ruhrwacht Mülheim und durfte den großen Wanderpokal bis zum nächsten Jahr mit nach Hause nehmen.

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