So hoch wie noch nie im Tal

Beim Springermeeting in der Uni-Halle überqueren Tobias Scherbarth und Malte Mohr mit dem Stab beide 5,51 Meter.

Sportlich gelungene Premiere in der Uni-Halle: Olympia-Teilnehmer Tobias Scherbarth bei den Stabhochspringern, die amtierende Deutsche Meisterin Katharina Bauer bei den Stabhochspringerinnen sowie Lokalmatador Tom Ediger und die Tschechin Ema Keterova im Junioren-Hochsprung waren die Sieger beim 2. McDonald´s Springermeeting, das der LAZ Wuppertal mit Unterstützung des Vereins Sportstadt Wuppertal am Samstag zum ersten Mal in der Uni-Halle austrug. Ein sehr guter Ort für eine solche Veranstaltung wie nicht nur die Springer, sondern auch die leider nur 150 bis 250 Zuschauer nach den über fünf Stunden dauernden Wettbewerben fanden.

„Ich komme gerne im nächsten Jahr wieder“, versicherte etwa Katharina Bauer. Nachdem sie den Wettbewerb mit guten 4,41 Metern bereits gewonnen hatte, ließ sie noch die deutsche Jahresbestleistung von 4,63 Meter auflegen, lief aber dann dreimal durch. „Es hat im Anlauf nicht ganz gepasst und ich wollte hier nicht noch eine Verletzung riskieren. In einer Woche geht es ins Trainingslager nach Südafrika, und für den Sommer habe ich viel vor. Da ist es wichtig gesund zu bleiben“, sagte die 27-Jährige vom TSV Bayer Leverkusen Moderator Erdinc Özcan-Schulz. Schließlich will sie zu den Europameisterschaften nach Berlin. Das wollen auch der Leverkusener Tobias Scherbarth und Malte Mohr (Wattenscheid), die sich im Stabhochsprung ein packendes Duell lieferten. Beide übersprangen schließlich 5,51 Meter. Scherbarth, der die Höhe im ersten Versuch genommen hatte, gewann. So hohe Sprünge hatte es in Wuppertal bisher noch nicht gegeben. Vielleicht ist ja auch das ein Anreiz, um eine neue Tradition zu begründen.

Barbara Neusel-Munkenbeck, Stifterin des Damenpreisgelds von 500 Euro für Siegerin Katharina Bauer, hatte einen Prospekt vom ersten Heckinghauser Hochsprungmeeting mitgebracht, das vor 30 Jahren stattgefunden hatte. Da und in den folgenden Jahren lockte es Weltklasse von Dietmar Mögeburg über Javier Sotomayor bis hin zu Heike Henkel nach Wuppertal, bevor es 2012 eingestellt wurde.

„Damit lässt sich dieses Meeting natürlich noch nicht vergleichen, aber es ist ein Anfang“, sagte Thomas Ediger, Trainer des LAZ Wuppertal, der mit dem Verein liebend gern wieder als Veranstalter zur Verfügung stünde. Die gesamte Leichtathletik-Jugend des LAZ hatte beim Aufbau geholfen, und während noch Scherbarth als Sieger des letzten Wettbewerbs geehrt wurde, hatten sie schon wieder mit dem Abbau der professionellen Anlage begonnen. „Wir würden die Uni-Halle auch gerne wieder zur Verfügung stellen“, betonte Sportamtsleiter Norbert Knutzen. Ob es eine Neuauflage geben wird, ließ Jörg Wolff, Vorsitzender von Sportstadt Wuppertal, aber noch offen. Das hängt auch von den finanziellen Ressourcen ab.

Freuen darüber würde sich auch Tom Ediger, der dann sicher die Zwei-Meter-Marke knacken würde. Am Samstag erreichte er grippegeschwächt unter den Augen von NRW-Kadertrainer Tim Husel gute 1,96 m. Genauso hoch sprang der Zweite Sven Fürchtjohann, der sich angesichts der Top-Bedingung um neun Zentimeter verbesserte. Ediger will in diesem Jahr übrigens noch hoch hinaus. 2,06 m ist die Qualifikationshöhe für die U 18-EM im Sommer.

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