Schwimmen: Vielseitigkeit zahlt sich aus

Gegen den Trend schwimmt der SG Bayer bei den deutschen Meisterschaften. Trainer Henning Lambertz ist zufrieden.

<strong>Wuppertal. Im Gegensatz zu vielen seiner Trainerkollegen konnte Henning Lambertz von der SG Bayer Wuppertal/Uerdingen/Dormagen gut gelaunt die Woche angehen. Zwar war die SG Bayer nur mit einem relativ kleinen Aufgebot und ohne Staffeln bei den 119. deutschen Schwimm-Meisterschaften in Berlin an den Start gegangen, aber die Medaillenausbeute (vier Goldmedaillen, drei Silbermedaillen, drei Bronzemedaillen) ist vor allem wegen der großartigen Bilanz von Daniela Samulski (erfolgreichste Athletin der Meisterschaften mit drei Titeln, einmal Silber und einmal Bronze) sehr beachtlich. Damit darf sich auch Bayer-Trainer Henning Lambertz zu den Gewinern der Titelkämpfe zählen. "Diese Meisterschaften waren auf die älteren Athleten zugeschnitten. Unsere Nachwuchsschwimmer wurden von uns nicht gemeldet, weil sie mit ihrer Trainerin Nicole Endruschat in den Osterferien ein Trainingslager in der Türkei absolviert haben und sich auf die Jahrgangsmeisterschaften vorbereiten. 2008 wird die SG Bayer sicherlich wieder Staffeln an den Start bringen", erklärte Henning Lambertz.

Musterschülerin Daniela Samulski

Die deutschen Meisterschaften 2007 in Berlin standen im Schatten der Weltmeisterschaften, die zwei Wochen zuvor in Melbourne mit mäßigem Erfolg für die deutschen Schwimmer zu Ende gegangen waren. Die erhoffte Trotzreaktion blieb bei vielen WM-Teilnehmern in Berlin aus. "Dabei gab es eigentlich keinen Grund, nicht noch einmal zumindest die WM-Leistungen abzurufen. Jede deutsche Meisterschaft hat ihren Stellenwert", zeigte Henning Lambertz wenig Verständnis für die fehlende Motivation einiger Teilnehmer. Im Stil einer Musterschülerin schwamm dagegen Daniela Samulski gegen den Abwärtstrend. Als Spezialistin über 50 m Schmetterling war sie 2005 ins Schwimmleistungszentrum zum SV Bayer gewechselt. "Für sie hat sich unser auf Vielseitigkeit ausgelegtes Training bezahlt gemacht. Statt sich weiter auf 50 m Schmetterling festnageln zu lassen, haben wir ihr Repertoire zunächst um die olympischen Freistilstrecken 100 m und 200 m erweitert. Über 50 m Rücken ist sie zuletzt konstant gute Zeiten geschwommen. Daraus konnte man aber nicht auf die Klassezeiten von weit unter 1:02 Minuten beim Titelgewinn über 100 m Rücken in Berlin schließen."

Trainingsduelle mit Steffen Driesen

Im Training nimmt es die 22-Jährige regelmäßig mit einem Rückenschwimmer der Spitzenklasse auf. "Daniela schwimmt Kraul und Steffen Driesen in der Rückenlage, da passen sie vom Tempo ganz gut zusammen", beschreibt Henning Lambertz ein Duell im Training, das spezielle Effekte hervorzubringen scheint. "Natürlich kann sich Daniela dabei von Steffens Technik einiges abgucken."

Seit 2002: arbeitet der 36-Jährige als Cheftrainer des SV Bayer Wuppertal und gibt auch in der Startgemeinschaft Bayer Wuppertal/Uerdingen/Dormagen die Richtung vor.

Am Bundesstützpunkt: Wuppertal arbeitet Lambertz im Schwimmleistungszentrum als Bundesstützpunkttrainer.

Erfolge: Unter seiner Anleitung kamen Thomas Rupprath, Antje Buschschulte, Sarah Poewe, Daniela Samulski und Steffen Driesen zu zahlreichen nationalen und internationalen Medaillen.

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