Wuppertaler SV Nach dem Pokal-Aus: Der Schock sitzt tief beim WSV

Bitteres Aus für den Wuppertaler SV im Niederrheinpokal. Beim Oberligisten Jahn Hiesfeld verliert der WSV mit 5:6 im Elfmeterschießen.

Wuppertaler SV: Nach dem Pokal-Aus: Der Schock sitzt tief beim WSV
Foto: Kurt Keil

120 Minuten ohne Treffer gegen den Oberligisten TV Jahn Hiesfeld, drei Elfmeter im Elfmeterschießen vergeben — der Wuppertaler SV ist nicht unverdient im Niederrhein-Pokal ausgeschieden. 5:6 hieß es nach dem Elfmeter-Roulette aus Sicht des WSV, für den der Pokal in dieser Saison ein Minusgeschäft geblieben ist.

Nach 120 fairen und relativ ereignisarmen Minuten wurde es dramatisch: Mit Dennis Dowidat und Peter Schmetz scheiterten die ersten beiden WSV-Schützen an Torhüter Kevin Hillebrand. WSV-Keeper Joshua Mroß hielt den WSV mit zwei Paraden im Rennen, aber nach dem Fehlschuss von Tristan Duschke ließ sich Hiesfelds Nico Klaß die Chance zum entscheidenden Treffer nicht mehr entgehen.

Bitteres Pokalaus für den Wuppertaler SV in Dinslaken
38 Bilder

Bitteres Pokalaus für den Wuppertaler SV in Dinslaken

38 Bilder

An diesem Wochenende hätten außerdem die Duelle zwischen TuRU Düsseldorf und RW Essen sowie dem KFC Uerdingen und RW Oberhausen angepfiffen werden sollen. Diese Partien wurden wegen Unbespielbarkeit der Plätze nach starken Regenfällen abgesagt. Eine Absage hätte sich auch Trainer Stefan Vollmerhausen gewünscht, denn die Wiese in der ehrwürdigen Dorotheen-Kampfbahn in Dinslaken hatte den Namen Rasenplatz nicht verdient. Da allerdings keine Verletzungsgefahr für die Spieler bestand und sich der Zustand des Platzes über die 120 Minuten nicht dramatisch verschlechterte, war es vor 550 Zuschauern (rund 300 aus Wuppertal) kein irreguläres Spiel.

Obwohl der WSV Vorteile hatte, war über weite Strecken der Partie kein Klassenunterschied zu erkennen, denn die Platzverhältnisse spielten den Gastgebern in die Karten. Der WSV war bemüht, Abspielfehler im Aufbau zu vermeiden, um Hiesfeld nicht zu Kontern einzuladen. Mit Kevin Menke, Gino Mastrolonardo und dem Ex-WSV-Spieler Dalibor Gataric verfügt der Oberligadritte über ein spielstarkes Trio in der Offensive. Ansonsten machten die Gastgeber hinten den Laden dicht. „Wir haben bewusst defensiver agiert und mit drei Sechsern im Mittelfeld den WSV kommen lassen“, beschrieb Hiesfelds Trainer Thomas Drotboom sein Konzept.

Die beste Gelegenheit der ersten Spielhälfte hatte der WSV, aber Christopher Kramer (12.) rutschte knapp an einer scharfen Hereingabe von Enzo Wirtz vorbei. Die Gastgeber kamen nur zweimal zum Abschluss, doch Joshua Mroß ließ sich von Aufsetzern nicht überraschen. Nach einer guten halben Stunde nahm der WSV das Heft in die Hand und machte mehr Druck, ohne sich glasklare Chancen zu erarbeiten. WSV-Trainer Stefan Vollmerhausen brachte nach der Pause mit Raphael Steinmetz für Yassine Khadraoui einen weiteren Angreifer. Der erwünschte Effekt stellte sich nicht ein, weil es Steinmetz zumeist mit der Brechstange versuchte. Nach Wochen auf der Bank wirkte er übermotiviert.

So hätte Gino Windmüller zum Pokalhelden werden können. Zweimal vergab der Mittelfeldspieler zum Ende der regulären Spielzeit aus kurzer Distanz. Beim Oberligisten schwanden nun die Kräfte, aber die Hiesfelder retteten sich erst in die Verlängerung und dann ins Elfmeterschießen, weil der WSV selbst nicht mehr genug Kraft hatte, um entscheidend nachzusetzen.

Kämpferisch hat der WSV nicht enttäuscht. Dass jedoch selbst auf diesem Geläuf spielerisch mehr möglich war, demonstrierte Kapitän Gaetano Manno in der Verlängerung, als er einige Angriffe über rechts einfädelte. Auf die totale Offensive schaltete der WSV nicht um, was sich am Ende rächte. „Wir sind enttäuscht, weil wir in den vergangenen Jahren im Pokal schöne Erlebnisse hatten. Das wollen wir im Derby gegen Essen wieder gutmachen“, kündigte WSV-Trainer Stefan Vollmerhausen an.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort