Morovic wächst in die Torjägerrolle

Der 18-Jährige Niko Morovic ist der nächste aus der Rollhockey-Jugend des RSC Cronenberg, der den Sprung ins Erstliga-Team schafft.

Morovic wächst in die Torjägerrolle
Foto: Stefan Fries

„Papa ist nicht leicht zufriedenzustellen, das war schon so, als er noch mein Jugendtrainer war“, sagt Niko Morovic. Am vergangenen Samstag bekam der gerade 18 Jahre alt gewordenen Rollhockey-Spieler des RSC Cronenberg dann aber doch ein Sonderlob von seinem Vater Ulrich, der selbst früher Torwart war und vom Jugendtrainer bis zum jetzigen Betreuer und Zeugwart der Bundesliga-Herren das Mädchen für alles beim RSC ist.

Zwei Tore hatte sein Filius Niko gegen den RSC Darmstadt erzielt und dabei seine Torgefährlichkeit bewiesen. „Ich war schon nervös, als ich zehn Minuten vor der Halbzeit beim Stand von 1:3 gegen uns aufs Feld geschickt wurde“, gibt der 18-Jährige zu. Die Coolness, mit der er gleich anschließend bei einem Konter den Pass von Marco Bernadowitz allein gegen den Darmstädter Torwart zum Ausgleichstreffer verwertete, war da schon erstaunlich. Beim 3:3 gleich nach der Pause bewies Niko Morovic auch Ballgefühl, als er einen Schuss von Sebastian Rath aus der Luft ins Netz ablenkte.

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So scheint er aktuell der nächste aus dem reichhaltigen RSC-Nachwuchsstall zu sein, der den Weg nach oben schafft und so der Philosophie des Vereins Recht gibt. „Niko hat sich durchgebissen und entwickelt sich zu einem festen Bestandteil der Mannschaft“, sagt der RSC-Vorsitzende Peter Stroucken und bescheinigt dem Youngster, dass er seine kleine Durststrecke überwunden habe. Seit zwei Jahren trainiert Niko Morovic bei der Ersten mit.

Dass er Anpassungsschwierigkeiten hatte, ist kein Wunder, da er in dieser Zeit einen regelrechten Schuss gemacht hat, um rund 30 Zentimeter auf jetzt 1,95 Meter gewachsen ist. „Jetzt könnte es langsam aufhören“, sagt Niko Morovic selbst. Beeinträchtig gefühlt habe er sich zwar dadurch nicht, doch von außen sah es ab und zu etwas ungelenk aus, was er da auf dem Feld anstellte.

Erfolgreich wie man sagen muss, denn zweimal mit der U 17 und zuletzt auch mit der U 20 des RSC hat er Deutsche Meisterschaften eingefahren, ist U 20-Nationalspieler. Nach Sebastian Rath, Lucas Seidler, den derzeit im Ausland spielenden Aaron Börkei und Max Thiel sowie Jan Vester, der wegen des Studiums aktuell mit dem Rollhockey aufgehört hat, ist er das nächste Talent im Bundesliga-Team und ein Versprechen für die Zukunft.

„Ich denke, wenn es so weitergeht, können wir in zwei Jahren wieder um die Top-Vier mitspielen“, sagt Peter Stroucken und sorgt selbst dafür, dass Eigengewächs Niko Morovic bei der Stange bleibt. Der absolviert in Strouckens Firma Vaupel & Team nämlich eine Ausbildung zum Elektroniker, hat gerade mit dem zweiten Lehrjahr begonnen. „Auch arbeitsmäßig kann ich mich nicht beklagen, das hat er wohl von seinem Vater, der für alles zu gebrauchen ist“, so Stroucken. Der Papa brachte Niko als Sechsjähriger auch zum Rollhockeyspielen. Das lag nahe, nicht nur weil Ulrich Morovic selbst ein Gewächs des RSC war, sondern auch, weil die Familie nicht weit von der Halle entfernt wohnt.

Bodenständigkeit und Bescheidenheit zeichnet Niko Morovic aus. Dabei genießt er es durchaus, mit den deutschen Juniorenauswahlen Auslandserfahrungen aufzusaugen, vor drei Jahren bei der EM in Portugal, im vergangenen Jahr in der Schweiz. „Schade. dass der Verband in diesem Jahr keine U 20 zur WM nach China geschickt“, bedauert der Youngster, wird aber jetzt im Bundesliga-Team entschädigt. Die Chance, die er durch die Sperre so etablierter Spieler wie Benjamin Nusch und Jordi Molet erhalten hat, scheint er jedenfalls genutzt zu haben und will auch heute gegen Krefeld seinen Papa stolz machen.

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