Mädchenboom beim TSV Union

Zur WM im eigenen Lande stellt die WZ die Lage des Mädchenfußballs in Wuppertal vor — als zweiten Verein den TSV Union.

Wuppertal. Seine eigenen Fußballschuhe hatte Frank Dörrenhaus bereits an den Nagel gehängt und als Vater von zwei Töchtern eigentlich nicht damit gerechnet, dass der Fußball wieder eine zentrale Rolle in seinem Leben spielen würde. „Michèle, meine Älteste, hatte jahrelang getanzt. Ihre jüngere Schwester Bianca kam dann über eine Freundin zum Fußball“, erzählt der 47-Jährige. Bei ihrem ersten Verein fühlte sich Bianca Dörrenhaus aber nicht wohl. So wechselte die 15-Jährige zum TSV Union. Auch die zwei Jahre ältere Michèle fand Spaß am Ballsport. Eins ergab das andere, und schon war auch Frank Dörrenhaus wieder im Spiel — als Trainer seiner Mädchen.

Erst seit 2006 gibt es bei der Union Mädchen-Teams in der Sparte Fußball. Mit fünf Spielerinnen begann dieses Kapitel für den Verein. In diesem Jahr kicken bereits mehr als 80 Mädchen und Frauen in vier Teams (U11, U13, U15, U17) — alle in der Kreisklasse. Nicht zuletzt durch den Mädchenfußball ist der Club, der sich im guten Wohnumfeld am Hardenberg sehr familiär gibt, stark gewachsen — auch wenn (noch) auf Asche gespielt wird.

Unter den Mädchen sind herausragende Talente wie die 12-jährige Natalie Schmitz. Sie belegte mit ihrer Mannschaft den dritten Platz — hinter Fortuna und Bayer Wuppertal. Nur von Remscheid-Süd, die zwei Spiele nachholen müssen, können sie noch verdrängt werden.

In der nächsten Saison wechselt Schmitz, die bereits öfter in der Kreisauswahl stand, zu den C-Junioren der Union. „Bei den Jungs hat sie bessere Möglichkeiten, sich weiter zu entwickeln“, erklärt Olaf Dittmar, der die U17-Juniorinnen federführend betreut. Die haben soeben ihre erste Saison — ohne Wertung, denn zwei Spielerinnen waren älter als 17 — in der Kreisklasse absolviert und konnten fünf von zehn Partien für sich entscheiden. „Deshalb habe ich die Mädels beim Training auch mit einem Vizemeister-Shirt überrascht“, sagt Trainer Dörrenhaus. In der nächsten Saison können sie dann wirklich Meister werden, denn dann spielen sie mit Wertung.

Mit der ersten Damen-Mannschaft tritt künftig ein fünftes Team an. Derzeit trainieren die Damen mit der U17 — dienstags auf dem Nebenplatz des Stadion Zoo und donnerstags am Opphof. „Die Kapazitäten unseres Heimplatzes, dem Hardenberg, sind ausgeschöpft“, sagt Frank Dörrenhaus, der für die Damen verantwortlich sein wird. Das läge vor allem am immensen Zulauf, den die Union im Bereich Mädchenfußball zu verzeichnen hat.

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