Handball-Bundesliga: TV Beyeröhde würde Hintertür nicht nutzen

Langerfelderinnen erwarten am Samstag (18 Uhr) den TV Mainzlar.

Wuppertal. Wenn der TV Mainzlar am Samstag um 18 Uhr in der Sporthalle Buschenburg gegen den TV Beyeröhde antritt, dann kann er zwar mit der Litauerin Vilma Gainskyte im Tor, ihrer Landsfrau Ruta Latakaite, der Österreicherin Budecevic und den makedonischen Schwestern Andrijana und Matilda Atanasoska eine ganze Handvoll europäischer Nationalspielerinnen vorweisen.

Doch der "Star" der Mannschaft sitzt (was er allerdings ganz selten tut) auf der Trainerbank: Jürgen Gerlach (63), Orthopäde, Pianist, Freund der schönen Künste und als Trainer so erfolgreich wie kaum ein Kollege seiner Zunft.

Mit dem TVLützellinden wurde er einst Meister und sogar Europacup-Sieger. So ruhig und sympathisch er im persönlichen Gespräch auch wirkt: Wenn das Spiel läuft, wird aus dem Schöngeist ein völlig anderer Mensch, ein Wüterich, dessen Blutdruck sich permanent auf gesundheitsgefährdendem Niveau zu bewegen scheint.

Seine Mannschaft hat jüngst gegen Allensbach 37:35 gewonnen, aus den vergangenen drei Spielen fünf Punkte geholt und ist nun von der Abstiegszone ebenso weit entfernt wie von einem Play-off-Platz.

Der könnte bei einem Sieg in der Buschenburg noch ein wenig näher rücken. Da Gerlach Nachlässigkeiten bei seiner Mannschaft nicht mit lächelnder Milde hinzunehmen pflegt, ist vom TVMainzlar 60 Minuten Vollgas zu erwarten.

Der TV Beyeröhde hatte neben seinen bekannten Problemen in dieser Woche auch noch die Schwierigkeiten, wegen der möglichen witterungsbedingten Einsturzgefahr der hiesigen Hallen nur am Montag trainieren zu können.

Eine unwillkommene Ruhephase für den Tabellenletzten, der im mehr als wahrscheinlichen Abstiegsfall hoch erhobenen Hauptes in die 3. Liga gehen wird.

"Auch wenn es durch Insolvenzen anderer Vereine noch eine Hintertür zum Klassenverbleib geben könnte, werden wir diese Gelegenheit nicht wahrnehmen, sondern mit unseren vielen jungen Talenten lieber eine Liga tiefer wieder oben mitspielen", sagt der scheidende Abteilungsleiter Manfred Osenberg.

Was jedoch nicht heißen soll, dass der Verein in den verbleibenden sieben Spielen etwas verschenken wird. Da sind sich Trainer, Mannschaft und Offizielle einig.

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