Handball: BHC verliert Anschluss an die Spitze

Vermeidbare 26:27-Niederlage beim heimstarken Aufsteiger Neuhausen.

Wuppertal. Die Handballer des Bergischen HC haben das schwere Auswärtsspiel beim TV Neuhausen verloren. 26:27 (14:16) hieß es nach 60 nervenaufreibenden Minuten, in denen die Schwaben zwar die meiste Zeit in Führung lagen, zu Beginn der Schlussphase aber alles für einen Sieg der Bergischen zu sprechen schien.

Mit einem Zwischenspurt mit 9:3-Toren konnten die "Löwen" einen 15:18-Rückstand (33.) in eine 24:21-Führung (46.) verwandeln. Auch Trainer HaDe Schmitz glaubte seine Spieler auf der Siegerstraße, zumal die Leistung der BHC-Cracks eine Klasse besser war als beim Heimsieg gegen Eisenach unter der Woche. Nachdem die Bergischen zuletzt häufiger mit offensiven Deckungssystemen operierten, setzte der Coach diesmal auf eine 6:0-Formation.

Im Angriff überraschte Schmitz mit der Idee, den etatmäßigen Linksaußen Jens Reinarz auf der Spielmacherposition einzusetzen. "Weil Kristoffer Moen durch seine Grippe sehr geschwächt war und ich einen durchschlagskräftigeren Mann als Mathias Fuchs in der Mitte spielen lassen wollte", begründete Schmitz. Reinarz erfüllte die Erwartungen und erzielte zudem noch sechs Feldtore.

Auf der linken Angriffsseite lief es unter dem Strich zufrieden stellend. Der rechte Flügel war allerdings das komplette Gegenteil. Jiri Vitek sei ein Totalausfall gewesen, befand Schmitz. Dadurch kamen auch die beiden Außen Simon Kluge und Tim Henkel nicht zur Geltung. "Die rechte Seite war nicht vorhanden", sagte Schmitz und bedauerte, "dass wir bei Jiri nun den Preis dafür zahlen müssen, dass er die EM gespielt hat." Der Tscheche ist überspielt, kann keinen Ball mehr sehen und traf aus dem Feld nur zwei von neun Würfen, so dass Schmitz ihm bis Donnerstag trainingsfrei verordnete.

Dennoch war der BHC nahe dran, den unglaublich heimstarken Neuhäusern (bisher neun Siege, eine Niederlage) in der Hofbühlhalle beide Punkte abzuknöpfen. Doch in einer Endphase, die an Dramatik kaum zu überbieten war, wurden den Gästen die schlechte Chancenauswertung bei freien Würfen zum Verhängnis.

Allein in den letzten drei Minuten scheiterten mit Reinarz, Vitek und Henkel gleich drei verschiedene Akteure. Die Schiedsrichter erkannten zudem beim Stand von 25:25 einen Vitek-Treffer nicht an und übersahen auf der Gegenseite zwei Stürmerfouls, die den letzten beiden Neuhäuser Treffern voraus gingen.

Ex-Spitzenreiter Hüttenberg kam zwar nur zu einem 35:35 in Leichlingen, doch Tabellenführer Friesenheim setzte sich gegen Bietigheim ebenso mit 29:25 durch wie Bittenfeld gegen Delitzsch. Somit haben die Löwen nun sechs Zähler Rückstand auf Rang eins und vier auf Platz zwei.

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