Großes Kino für die Stadtmeister

60 Siegerteams der Schulwettbewerbe wurden bei der Preisverleihung im Cinemaxx geehrt. Die Konkurrenz ist aber rückläufig.

Großes Kino für die Stadtmeister
Foto: Andreas Fischer

Basketball in der Schule ist für Julia Heinrichs und Alexia Masiada eine willkommene Abwechslung. Beide spielen auch im Verein im Barmer TV und tragen seit Jahren dazu bei, dass die Mädchen des Carl-Duisberg-Gymnasiums bei den Stadtmeisterschaften der weiterführenden Schulen in dieser Disziplin eine Hauptrolle spielen. Gestern gehörten sie zu den rund 600 geladenen Schülern aus 58 Siegerteams in 13 Sportarten, die auf Einladung der Sparkasse im Cinemaxx-Kino geehrt wurden und anschließend noch einen Film (die Jüngeren „Meine teuflisch gute Freundin“, die Älteren ab 12 Jahre „Solo: A Star Wars Story“) schauen durften.

Dass „nur“ rund 500 Schüler der Einladung auch gefolgt waren, lag vorrangig daran, dass einige mit dem Abitur ihre Schulzeit gerade abgeschlossen haben. Heiner Koch, bei der Stadt für den Bereich Schulsport zuständig, beobachtet allerdings seit Jahren einen Rückgang, wenn es um die Teilnahme an den Stadtmeisterschaften generell geht.

„Der beschränkt sich nicht nur auf Wuppertal und hat mehrere Gründe“, so Koch. Einerseits sei da der Wechsel zum Schulsystem G 8, der Schülern und Lehrern weniger Zeit für solche Zusatz-Aktivitäten gebe. Das Gleiche gelte für den offenen Ganztag. „Hinzu kommt, dass viele Kollegen etwa durch Abitur oder andere schulische Verpflichtungen so ausgelastete sind, dass sie eine Zusatzbelastung nicht auf sich nehmen wollen“, ergänzt Bernd Spira, Sportlehrer am Gymnasium Bayreuther Straße, der mit 47 Schülern an der gestrigen Veranstaltung teilnahm.

Dass es ohne Zusatzengagement nicht geht, wenn man etwas erreichen will, verdeutlichte Rene Chawla, Lehrer an der Gesamtschule Barmen, der eine HipHop-AG zur Dance-Formation New Hope aufgebaut hat. Die hat mittlerweile für die Schule einen Deutschen Meistertitel ertanzt und sogar an Welt- und Europameisterschaften teilgenommen. Gestern gaben sie vor der Siegerehrung eine umjubelte Kostprobe, warben aufgrund kleiner Besetzung gleichzeitig um Mittänzer von allen Schulen.

Kleine Besetzung — das galt leider für viele im Starterfeld. Im Triathlon beispielsweise kam diesmal gar keine echte Konkurrenz zustande, wie überhaupt 16 der 60 Sieger kampflos gewannen. Schwimmen, wo das Carl-Fuhlrott-Gymnasium dank der Asse des benachbarten SV Bayer seit Jahren dominiert, sei ebenfalls problematisch, so Heiner Koch, und die A-Jugend-Basketballerinnen des CDG mussten nur ein Spiel gewinnen, um sich erneut die Stadtmeisterkrone aufzusetzen. „Im Vorjahr war die Konkurrenz größer, doch einige sind diesmal nicht angetreten“, sagte Spielerin Alexia Masiada und verwies darauf, dass man im vergangenen Jahr sogar um die Landesmeisterschaft mitgespielt habe.

Von den allgemeinen Rückgangstendenzen nahm Heiner Koch nur den Fußball aus. Hier habe es nicht nur Sieger in neun Wertungsklassen, sondern auch größere Konkurrenzen gegeben. Bei den Jungs dominierte wieder die Friedrich-Bayer-Realschule. Bei der zahlt sich die Kooperation mit dem WSV und die Bildung von Fußballklassen, die aktuell WSV-Co- und A-Jugendtrainer Pascal Bieler fußballerisch betreuen, aus. Nur das CDG hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht“, meinte FBR-Lehrer Axel Kilz, übrigens Trainer der WSV-B-Jugend in Richtung von CDG-Kollege Hartmut Lichtenberg, der mit seinen E- und A-Jugend Jungs dagegengehalten hatte.

Oberbürgermeister Andreas Mucke (SPD) lobte die Sparkasse, die seit Jahren die Siegerehrung und den Kinobesuch für die Schulsportmeister erst möglich mache. „So lange die Resonanz so groß ist, machen wir das weiter gern“, versicherte Cheforganisator Remo Radtke von der Sparkasse. Für die Schüler wird es sicher ein Ansporn sein.

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