Fußball: TFC-findet eine neue Heimat am Nocken

Der Club mit den türkischen Wurzeln erhält in Vohwinkel erstmals eine eigene Anlage.

Vohwinkel. Kräfte bündeln, erfolgreich sein und jugendlichen Migranten in Wuppertal eine sportliche Heimat bieten — mit diesen Zielen war der TFC Wuppertal vor zwei Jahren durch eine Verschmelzung der türkischen Clubs Fenerbahce und Türkiyemspor entstanden. Sportlich wähnt man sich auf einem guten Weg, auch wenn zuletzt der Aufstieg in die Kreisliga A nur aufgrund des schlechteren Torverhältnisses gegenüber dem FC Polonia verpasst wurde. Den vermeintlich größten Sieg hat der Verein mit den türkischen Wurzeln, der sich als „Turn- und Fußballclub Wuppertal“ bewusst auch für andere Nationalitäten geöffnet hat, jetzt aber jenseits von Punkten und Toren gelandet.

Jahre lang bemühten sich die Verantwortlichen um Clubchef Cemal Taskin darum, einen eigenen Sportplatz zu bekommen. Den an der Eschenbeek musste man sich mit dem FC 1919 teilen, der auch dass Vereinsheim bewirtschaftet. Im Sommer erhält der TFC nun mit dem städtischen Sportplatz Nocken in Vohwinkel seine eigene Anlage.

„Wir sind sehr froh, dass wir diese Lösung finden konnten,“ sagt Sportamtsleiter Peter Keller, an den bereits der Vorgängerclub Fenerbahce ähnliche Wünsche herangetragen hatte. Das Problem: Der untere Platz an der Eschenbeek, neben dem der Verein gerne selbst ein Clubheim gebaut hätte, liege in einem Landschaftsschutzgebiet, in dem nicht gebaut werden dürfe.

Bei Gesprächen saßen auch Vertreter des Ausländerbeirats mit am Tisch, um die Belange des TFC zu vertreten. Keller selbst kam dann auf die Lösung mit dem städtischen Sportplatz Nocken, der bisher in Eigenregie und mit eigenem Platzwart vom SV Bayer geführt wird. Durch den Neubau des Kunstrasenplatzes in der Rutenbeck war aber für Bayer die Notwendigkeit nicht mehr gegeben. Nun soll der TFC ab 1. Juli die Sportplatzwohnung sowie Vereinsheim und Platz in Schlüsselgewalt übernehmen. Die Verträge sind bereits unterzeichnet. Der SV Bayer habe dem Platzwart auch bereits sozialverträglich gekündigt.

„Endlich haben wir auch Raum, um unsere Konzepte zu verwirklichen. Die meisten neu gegründeten Vereine sind ohne eigenen Platz gescheitert“, sagt TFC-Geschäftsführer Vural Virdiloglu. Er stellt sich vor, dass der Club für Migrantenkinder vor dem Training auch Sprach- und Integrationskurse am Platz anbieten kann. Zunächst einmal muss aber wohl eine neue Jugendabteilung aufgebaut werden, denn die bisher vier Jugendmannschaften haben bereits signalisiert, dass sie den Umzug nicht mitmachen werden. Virdiloglu: „Wir sind aber sicher, dass wir am neuen Standort schnell Zulauf bekommen werden.“ Stadt und auch dem FC 1919, mit dem man sich bisher den Platz Eschenbeek teilte, dankt er ausdrücklich.

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