Ein Abend voller Emotionen

Benefizspiel des BHC gegen eine Auswahl im Sportzentrum Süd.

Ein Abend voller Emotionen
Foto: Stefan Fries

Wie sehr die Handballfamilie der Region zusammenhält, wurde am Mittwochabend in der Halle des Schulzentrums Süd deutlich. Beim Benefizspiel zwischen dem Bergischen HC und einer Auswahl mit Spielern des HC Haßlinghausen und des Teams CDG/Grün-Weiß war die Sporthalle Küllenhahn proppenvoll gefüllt. Der Reinerlös ging an die Familie des im März bei einem Kreisligaspiel auf dem Spielfeld zusammengebrochenen und später im Krankenhaus verstorbenen Nicolai Popp.

Das Ergebnis von 42:16 (21:6)-Sieg für den Spitzenreiter der 2. Bundesliga war an diesem Abend nur Nebensache. Ohne zu zögern hatte BHC-Trainer Sebastian Hinze auf die Anfrage von Initiator Sascha Heinzemann das Kommen seines Teams zugesagt. Um die organisatorischen Hürden einer solchen Veranstaltung zu meistern, brachten die Löwen auch ihr ehrenamtliches Orga-Team mit, das sich bei den Heimspielen um den gesamten Ablauf kümmert.

Tatsächlich lag der Goliath gegen den Handball—David auch einmal in Rückstand. Beim 1:0 für den Underdog, den ausgerechnet Alexander Popp, Bruder des verstorbenen Nicolai, erzielte, kam die Halle gleich auf Temperatur. Allerdings musste sich die Auswahl der Kreisligisten schnell dem auch ohne seine Nationalspieler übermächtigen Bergischen HC fügen. BHC-Kapitän Kristian Nippes und seine Mitspieler nutzten die Gelegenheit, die Zuschauer mit Kempa-Toren und anderen spielerischen Leckerbissen zu unterhalten. Dabei ließen sie dem unterlegenen Gegner, der sich vor allem in der Anfangsphase an den mit Harz präparierten Ball gewöhnen musste, genügend Raum, um sich ebenfalls in Szene zu setzen. Auch die Torhüter des Außenseiters konnten sich mit Paraden Beifall verdienen. Als Mike Karbange einen Ball sogar auf Kosten eines Gesichtstreffers parierte, war ihm auch der Beifall von „Seppel“ Hinze sicher.

„Das war ein phänomenales Erlebnis“, sagte Torhüter Dominic Otto, der die Bergischen als „Stars zum Anfassen“ ebenso lobte, wie die Zuschauer, die viele Minuten nach dem Spiel für beide Teams stehenden Beifall spendeten.

Große Emotionen gab es nach dem Abpfiff, als die Mannschaften zusammen kamen und die Verlobte von Nicolai Popp in ihre Mitte nahmen. Auch die Spieler des BHC kondolierten und überreichten ihr einen Umschlag. Keine Frage, die Bergischen haben nicht nur für den guten Zweck gespielt, sondern viele Herzen gewonnen. Der plötzliche Tod des Sprockhöveler Sportler hatte eine große Welle der Hilfsbereitschaft ausgelöst. Schon am vergangenen Wochenende veranstalteten die drei Velberter Handballclubs auf die Initiative des TVD Velbert hin ein Benefizturnier, bei der wie auf Küllenhahn eine stattliche vierstellige Summe zusammenkam.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort