Drei Hallenböden sind nicht zu retten

Austausch nach Flutschäden an den Hallen Gathe, Unterdörnen und Bayreuther Straße.

Drei Hallenböden sind nicht zu retten
Foto: Andreas Fischer

Neben tausenden Wuppertaler Privathäusern und öffentlichen Gebäuden waren von den Flutschäden durch den Sturzregen von Dienstag vor einer Woche auch zwei Sporthallen und eine Turnhalle von erheblichen Schäden betroffen. Die Sporthalle Gathe, die Sporthalle Unterdörnen und die untere Turnhalle des Gymnasiums Bayreuther Straße sind derzeit noch gesperrt und werden das noch für längere Zeit sein, denn die Böden müssen erneuert werden.

Während in der Sporthalle Unterdörnen bis Donnerstag noch Hoffnung bestand, dass der Schwingboden getrocknet gerettet werden könnte, lag der Fall an der Gathe gleich klar. „Da ist nichts mehr zu machen, die Dämmung unter dem Boden hat sich komplett vollgesogen, das waren ja wahre Wassermassen, die sich in die Halle ergossen haben,“ sagt Frank Benecke vom Gebäudemanagement, das derzeit die alten Bodenplatten ausbauen lässt. „Die kann man nur noch wegwerfen“, so Benecke. Auf dem Beton darunter stehen immer noch große Wasserpfützen.

Bei dem Unwetter war das Wasser über die Tribüne und die Rollstuhlrampe hinunter in die Halle gelaufen, verschlimmert hatte sich die Situation noch, weil die Regenwasserhebeanlage für die extrem tiefliegende Halle nicht mehr arbeitete, weil die WSW sicherheitshalber den Strom abgeschaltet hatten. Die zur Hilfe eilende Feuerwehr pumpte bereits tausende Liter aus der Halle, später habe die Stadt noch 13 Kubikmeter mit einem Saugwagen herausgeholt.

Alles wieder zu erneuern — auch der Prallschutz an der Tribünenseite ist ruiniert - wird nach ersten Kostenschätzungen rund 200 000 Euro kosten und noch etwa fünf Wochen dauern. Die Gänge und Umkleiden, in die auch Schlamm und Wasser gelaufen waren, sind inzwischen wieder gereinigt. Benecke: „Zum Glück sind die gefliest.“

So lange die Hallen nicht zur Verfügung stehen, müssen die betroffenen Schulen und Vereine nach Ausweichlösungen suchen. „Wir haben noch Glück im Unglück, dass in den meisten Ligen der Spielbetrieb bereits beendet ist“, sagte Thomas Hornung vom Sportamt. In solchen Situationen sei man auf die Solidarität der Vereine untereinander angewiesen, und das funktioniere im Allgemeinen sehr gut.

An der Realschule Neue Friedrichstraße versucht man den Ausfall der Gathe mit Bordmitteln aufzufangen. „Einerseits mit unserer eigenen Halle, andererseits ist zum Glück schönes Wetter, so dass wir viel Sportunterricht draußen machen können. Da ist die Kreativität unserer Sportlehrer gefragt“, sagt der stellvertretende Schulleiter Boris Voßkühler.

Das gilt aktuell auch für die Gesamtschule Barmen, die durch ihr tiefes Niveau freilich nicht nur mit der Halle von Flutschäden betroffen ist. So muss derzeit das Parkett in den Gängen neu abgeschliffen werden. In der Sporthalle, in der der Wassereinbruch sich auf zwei Zugänge beschränkt hatte, ist der Boden an einigen Stellen geöffnet, und mit großen Lüftern wurde Warmluft zum Trocknen unter die Dielen geblasen. Gestern gab es die nächste Feuchtemessung und die ernüchternde Erkenntnis: keine Fortschritte. „Wir machen den Boden wieder zu und gehen erst in den Sommerferien dran, ihn auszutauschen. So lange kann die Halle wieder genutzt werden“, erklärt Frank Benecke. Riskieren, dass später Schimmel hinzukommt, wenn man den Boden nicht austauscht, könne er aber nicht.

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