Basketball Der BTV streckt sich zur Decke

Mit kleinem, eingeschworenem Kader und neuer Trainerin geht der Zweitligist in seine dritte Saison. Zum Auftakt ist am Samstag Aufsteiger Osnabrück zu Gast.

Basketball: Der BTV streckt sich zur Decke
Foto: Matthias Morawetz/BTV

Wuppertal. Die Spannung ist groß rund um die Heckinghauser Halle, wenn am Samstag die Saison in der 2. Basketball-Liga Nord startet. Wie können sich die Basketballerinnen des Barmer TV mit ihrer erst 26 Jahre alten Trainerin Lilia Rachmakow und einem feinen aber kleinen Kader in der Liga behaupten?

Mit Aufsteiger Osnabrücker TB kommt um 17.30 Uhr gleich ein Gegner in die Halle, der ein realistischer Gradmesser dafür sein dürfte. „Ein enorm wichtiges Spiel für uns, ich hoffe die Halle wird voll“, sagt Teammanager Frank Blaszyk. Er ist ebenfalls neu. Ziel des Vereins ist es, die erste Mannschaft als Aushängeschild in Liga zwei zu halten, aber möglichst schnell auch junge Spielerinnen heranzuführen.

Unterstützung von außen kann die Mannschaft gut gebrauchen. Im Vorjahr, so sagten viele, sei sie mit Platz neun unter ihren Möglichkeiten geblieben. Nach der Trennung von Trainer Sascha Bornschein, mit dem der Verein vor zwei Jahren in die 2. Bundesliga aufgestiegen war, stehen mit Aufbauspielerin Hanna Wischnitzky, Eigengewächs Franzi Goessmann sowie den Routiniers Wiebke Bruns und Leonie Bleker zwar weiter starke Stützen mit gutem Zweitliga-Niveau zur Verfügung, mit aktuell nur noch elf Spielerinnen ist der Kader aber sehr klein.

Leistungsträgerin Chantal Neuwald ist nur noch am Samstag dabei. Sie fehlt danach wegen eines Auslandspraktikums in Spanien und kehrt erst im März zurück. Miska Stankova ist nach ihrem Kreuzbandriss noch im Aufbautraining. Und mit Eigengewächs Frieda Schmidt (16) und Kadermitglieder Serafina Asuamah-Kofoh müssen sich zwei Akteurinnen erst an das Zweitliga-Niveau herantasten.

„Mit der Qualität haben wir sicher kein Problem, aber mit der Kraft. Unsere Leistungsträgerinnen können nicht permanent 40 Minuten auf dem Feld stehen“, sagt Trainerin Lilia Rachmakow. Sie wünscht sich noch eine Verstärkung, doch die finanziellen Mittel des BTV sind begrenzt. Auf eine Amerikanerin etwa, die das Team im Vorjahr mit Liz Brown hatte und die auch in anderen Zweitliga-Vereinen die Regel ist, hat der Verein verzichtet. Die Estin Daria Dikalenko, von der er sich Hilfe versprochen hatte, konnte diese Erwartung nicht erfüllen. Nach einem Vorbereitungsturnier vor zwei Wochen in Opladen wurde sie wieder nach Hause geschickt.

Dort hatte der BTV den zweiten Platz von sechs Teams belegt, gegen Zweitliga-Konkurrent Neuss nur knapp verloren gegen Opladen dagegen gewonnen. „Ein solches Turnier mit verkürzten Spielen ist aber immer etwas anderes“, relativiert Lilia Rachmakow die Aussagekraft. Die 26-Jährige, die von ihrem Vater Oleg — ein erfahrenen Basketball-Trainer — bei der Trainingsarbeit unterstützt wird, spricht von einer sehr intensiven Vorbereitung. Das Problem war aber auch hier die geringe Besetzung, die es im Training kaum möglich machte, mal fünf gegen fünf zu spielen.

Der letzte Härtetest am Dienstag gegen Erstligist Herner TC ging klar verloren. Doch das will Rachmakow aufgrund der hohen Klasse des Gegners nicht überbewerten, sah auch viel Positives. Bei der Mannschaft, das sagt Frank Blaszyk, sei die junge Trainerin mit ihren frischen Methoden gut angekommen und auch die eingeübten Systeme würden immer sicherer.

Am Samstag gilt es nun, das zu zeigen. Osnabrück mit seiner 44 Jahre alten aber immer noch sehr starken Centerin Katrin Sokall-Potratz, leistete sich gleich fünf neue Spielerinnen, darunter den amerikanischen Shooting-Guard Elisabeth Belanger und die Kanadierin Amencie Mercier, die zuvor mit Ludwigsburg in die 2. Liga aufgestiegen war.

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