Löwen verbessert, nur ohne Beute

Beim 28:33 (13:14) in Wetzlar spielt Aufsteiger Bergischer HC lange Zeit auf Augenhöhe mit.

Wuppertal. Bislang waren stets die Anfangsminuten ein Problem beim Bundesliga-Aufsteiger Bergischer HC gewesen. Zumindest dieser Knoten scheint geplatzt. Bei der HSG Wetzlar in der Rittal-Arena lieferten die bergischen Löwen am Sonntag ihre bislang beste erste Hälfte ab und unterlagen dem heimstarken Gegner erst in der Schlussviertelstunde mit 28:33 (13:14). Dabei war das Ergebnis sicher zu hoch ausgefallen.

Durch ihre starke Anfangsphase zwangen die Gäste Wetzlars Coach Gennadij Chalepo bereits nach 18 Minuten zu einer Auszeit. Kurz zuvor hatte Richard Wöss die 8:6-Führung für den BHC erzielt. Stark war in der Anfangsphase vor allem die Abwehr der „Löwen“ mit Jan Behr und Kenneth Klev im Mittelblock. Insgesamt präsentierte sich die 6:0-Deckung sehr beweglich. Zudem steigerte sich Keeper Mario Huhnstock von Minute zu Minute zu prächtiger Form.

Vorne zeigte sich der BHC im Vergleich zu den vergangenen Spielen abgeklärter und passsicherer, ließ aber doch immer noch viele Chancen liegen, so dass die Führung auch höher hätte sein können. Die Auszeit brachte Wetzlar nur kurzfristigen Erfolg, nach dem zwischenzeitlichen 8:8-Ausgleich sorgten Alexander Oelze und Hendrik Pekeler schnell wieder für eine Zwei-Tore-Führung.

Bei Wetzlar kam nun der Ex-Solinger Alois Mraz, der für etwas mehr Torgefährlichkeit sorgte. Beim BHC kam Runar Karason. Dank zweier blitzsauberer Treffer des Isländers aus dem Rückraum behielt der BHC die Oberhand. Kurz vor dem Seitenwechsel kam Wetzlar noch einmal auf, Daniel Valo sorgte für den Ausgleich, Alois Mraz traf kurz vor der Sirene zur glücklichen 14:13-Halbzeitführung der Gastgeber.

Der BHC hielt auch nach der Pause die Konzentration hoch, in Abwehr und Angriff, wo den Gästen mit gesteigertem Selbstbewusstsein sehenswerte Treffer gelangen, wie Richard Wöss’ Dreher zum 19:18. Der Rechtsaußen war nach überstandener Verletzung wieder dabei und machte ein starkes Spiel. Wetzlars Coach Chalepo schickte nach 45 Minuten von der Bank Nikolaj Weber ins Tor und Timo Salzer in den Angriff. Mit Erfolg, Weber gelangen Paraden in Serie, Salzer traf vorne. Wetzlar führte nach 50 Minuten 25:22.

War es das? Der BHC blieb dran, konnte abermals verkürzen. Doch dann war der Akku leer. Beim Bergischen HC schlichen sich leichte Fehler ein. So kamen die Gastgeber letztlich doch zu einem klaren 33:28-Erfolg und der BHC zu der Erkenntnis, dass man zwar lange Zeit mitgehalten hatte, doch letztlich das Quäntchen noch fehlt. Fakt ist aber auch, dass beim Aufsteiger eine deutliche Leistungssteigerung zu sehen war.

„Man ist nach so einem Spiel natürlich enttäuscht, denn wir hatten uns im Vorfeld einiges vorgenommen und auch gut umgesetzt“, sagte BHC-Trainer HaDe Schmitz. Er sah diesmal die letzten zehn Minuten als Knackpunkt, als man etwas den Kopf verloren habe. „Man hat aber auch gesehen, dass wir mithalten können. Wir sind auf einem guten Weg“, schloss er versöhnlich.

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