Handball-Bundesliga Leipzig hat sich sogar noch verstärkt

Handball-Bundesliga: Beim Auftaktgegner hat der Bergische HC am Sonntag seine erste harte Bewährungsprobe zu überstehen.

Handball-Bundesliga: Leipzig hat sich sogar noch verstärkt
Foto: Andreas Fischer

Wuppertal. „Anspannung, Freude Aufregung“, mit diesen drei Worten umschreibt Sebastian Hinze, Trainer von Handball-Bundesligist Bergischer HC, die Stimmung in der Mannschaft, für die am Sonntag mit dem Auswärtsspiel beim SC DHFK Leipzig ihre vierte Saison in Folge in der „stärksten Liga der Welt“ startet. Keine Frage, die letztjährige Überraschungsmannschaft der Liga, die als Aufsteiger mit 30 Punkten einen Platz und satte elf Zähler vor dem BHC landete, hat sich nach Einschätzung von Experten und auch von Hinze eher noch verstärkt.

Der Ex-Magdeburger Andreas Rojewski hat im linken Rückraum in der Vorbereitung Zeichen gesetzt. In der Rückraummitte konnten die Leipziger mit Nationalspieler Niklas Pieczkowski (aus Nettelstedt) und dem Tschechen Roman Becvar (fehlt gegen den BHC verletzt) aufrüsten und haben auf links mit dem Schweden Tobias Rivesjö ihrem stattlichen 19er-Kader ebenfalls zusätzliche Qualität gegeben.

Wenn Trainer Jens Prokop dem Spiel gleich große Bedeutung beimisst, weil er den BHC einen direkten Konkurrenten im Abstiegskampf nennt, ist das aus seiner Sicht eher Zurückhaltung. Dass die Leipziger, die mit ihrer 6500 Zuschauer fassenden Arena beste infrastrukturelle Voraussetzungen haben, auch vom Etat her (laut Leipziger Volkszeitung von 2,2 auf 3,5 Millionen gesteigert) am BHC vorbeigezogen sind, zeigt die angepeilte Richtung an.

Aber Bangemachen gilt nicht für den BHC. „Wir sind bereit“, sagt Rechtsaußen Arnor Gunnarsson, der sich nach seiner Lungenentzündung zu Beginn der Vorbereitung inzwischen wieder im Vollbesitz seiner Kräfte fühlt.

Bis auf den langzeitverletzten Maciej Majdzinski (Kreuzbandriss) und Fabian Gutbrod (fällt mit Innenbandriss vermutlich noch gut sechs Wochen aus) stehen Trainer Hinze alle 14 Mann zur Verfügung.

Gab es jemanden, der ihn in der Vorbereitung besonders überrascht hat? „Eigentlich waren alle Sieger. Wir müssen ohnehin über das Team gehen und da ist jeder wichtig. Als Torwart Björgvin Gustavsson ausgefallen ist, hat beispielsweise Christopher Rudeck gezeigt, dass er da ist. Das gilt auf Rechtsaußen für Nils Artmann, als Arnor fehlte.“

Das Pokalwochenende mit den Siegen über Emsdetten und Drittligist Krefeld sei naturgemäß noch kein Maßstab für die Partie in Leipzig. Da erinnert man sich schon eher an die beiden Spiele gegen die Sachsen in der vergangenen Saison, die beide mit 28:31 verloren gingen. In Leipzig hatte der BHC lange geführt, leistete sich dann zehn Minuten vor Schluss, zunächst in Überzahl, die entscheidende Schwächephase. Im Rückspiel in der Uni-Halle war laut Hinze die erste Halbzeit der Knackpunkt, als man gegen die blitzartig angreifenden Leipziger die Abwehr nicht gestellt bekam. In der zweiten Hälfte scheiterte man aber auch an Leipzigs damals überragendem Schlussmann Jens Vortmann.

„Die spielen sehr schnellen Handball. Das heißt für uns, immer schnell zurückzulaufen und wenig einfache Tore zu kassieren. Dann haben wir eine Chance“, sagt Arnor Gunnarsson. „Wir wollen möglichst besser starten als im Vorjahr, als wir zum Auftakt dreimal verloren haben“, sagt Sebastian Hinze vorsichtig und bezieht die folgenden drei Partien binnen zwei Wochen (in Köln gegen Gummersbach, in Stuttgart und in der Uni-Halle gegen Berlin) mit ein.

Ab Sonntag muss sich zeigen, wie die im Gegensatz zum Vorjahr nicht durch dauernde Verletzungen gestörte Vorbereitung den BHC vorangebracht hat. Die Favoritenrolle liegt in jedem Fall bei Leipzig, aber daran ist der BHC ja gewohnt und baut auf seine gute Trainingsarbeit.

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