BHC-Löwen bleiben hungrig

Mit 29:24 in Emsdetten wahrt der bereits aufgestiegene Handball-Zweitligist den Auswärtsnimbus.

Seriös werde man die Saison zu Ende spielen, hatte Fabian Gutbrod am Freitagabend nach dem vorzeitig perfekt gemachten Aufstieg angekündigt. Der Rückraum-Shooter behielt in Spiel eins im Anschluss an den am Freitag noch zünftig gefeierten Triumph Recht. Zwar hatte der Bergische HC am Sonntag — also kaum 48 Stunden später — in der ersten Halbzeit beim TV Emsdetten noch große Probleme (11:12), präsentierte sich aber gallig und entschied die Zweitliga-Partie nach Wiederanpfiff in überzeugender Manier mit 29:24 für sich.

Schon in der Anfangsphase standen die Löwen vor der Herausforderung, sich gegen die offensive 3:2:1-Deckung der Gastgeber zu behaupten. Trainer Sebastian Hinze setzte darauf, mit Linus Arnesson und Tomas Babak beide Spielmacher zur gleichen Zeit einzusetzen. Es funktionierte oft, Chancen herauszuspielen, doch mindestens ebenso häufig parierte Konstantin Madert im Emsdettener Gehäuse. Gegen Arnor Gunnarsson lief der Torhüter während der ersten Hälfte so heiß, dass der Isländer auf der Rechtsaußen-Position durch Maciej Majdzinski ersetzt wurde - ein Wechsel mit Seltenheitswert. Mit den Schiedsrichtern haderten die Löwen immer wieder. Das rächte sich in einer Hinausstellung gegen Kristian Nippes, die er sich nach einem Einwand gegen eine vorangegangene Entscheidung einfing. Trotzdem glitt den Gästen die Partie nie aus der Hand.

Der frühe 3:1-Vorsprung war zwar schnell dahin, doch nach einem 3:5-Rückstand blieben die Bergischen dran. Das lag zum einen an der eigenen gut aufgelegten Abwehr und einem ordentlich haltenden Bastian Rutschmann zwischen den Pfosten. Zum anderen bewahrte die Mannschaft auch in hektischen Phasen die Ruhe. Max Bettin versenkte die Siebenmeter, Linus Arnesson war für unkomplizierte Rückraum-Abschlüsse zuständig, und Majdzinski zeigte Biss. Seine Balleroberung mit selbst gelaufenem Gegenstoß zum 9:7 war überaus sehenswert. Der Pole war es auch, der zum 11:12 Sekunden vor dem Halbzeitpfiff verwandelte.

Nach der Pause legte die Truppe spielerisch noch eine Schippe drauf. Arnesson, Babak und Nippes suchten am Kreis Max Darj oder den von links einlaufenden Jan Artmann, um die Weichen der bis dahin ausgeglichenen Begegnung Richtung Sieg zu stellen.

Daran änderte auch ein von Mark Ferjan parierter Strafwurf von Bettin nichts. Die Zuschauer in der Ems-Halle feierten zwar frenetisch, aber Leos Petrovsky brachte den folgenden Angriff dennoch zum 18:16 im Gehäuse unter. Auf der anderen Seite des Feldes lief es weiter rund. Christopher Rudeck übernahm in der 39. Minute für Rutschmann im Kasten und hatte ebenfalls einige gute Szenen. Die Deckung geriet beim BHC allerdings nie zum Problem. Den Unterschied machte die größere Angriffsflexibilität.

Die Hausherren versuchten es später mit einer 6:0-Abwehr, aber auch gegen diese fanden die Löwen Lösungen: Fabian Gutbrod kam und donnerte die Kugel gleich vier Mal aus der Distanz ins Gehäuse. „Wir wollen uns von niemandem etwas nachsagen lassen“, hatte der 29-Jährige betont und Wort gehalten. Die Löwen krönten vor etwa 200 mitgereisten Fans ihr Aufstiegswochenende in der Ems-Halle und behalten ihre weiße Auswärtsweste.

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