Handball-Bundesliga BHC ist beim starken Aufsteiger gefordert

Gegen den HC Erlangen steht Handball-Erstligist Bergischer HC morgen in der Arena Nürnberg unter Druck.

Rückraumschütze Fabian Gutbrod — hier gegen die Rhein-Neckar-Löwen — kommt nach längerer Verletzungspause langsam in seinen Rhythmus. Auf seine Tore hofft der BHC Freitag auch in Erlangen.

Rückraumschütze Fabian Gutbrod — hier gegen die Rhein-Neckar-Löwen — kommt nach längerer Verletzungspause langsam in seinen Rhythmus. Auf seine Tore hofft der BHC Freitag auch in Erlangen.

Foto: Stefan Fries

Wuppertal. Nach vier Niederlagen in Folge wird es für die Handballer der Bergischen HC Zeit, wieder Zählbares zu holen. Mit fünf Punkten auf Platz 17 stehend (Lemgo zog am Mittrwochabend durch einen 27:26-Heimsieg gegen Göppingen am BHC vorbei), beträgt der Abstand zu den Nichtabstiegsplätzen zwei Zähler. „Es ist alles sehr eng in der Tabelle, und es gibt keinen Außenseiter wie in den vergangenen Jahren. Wir müssen punkten“, schätzt der Sportliche Leiter Viktor Szilagyi die Lage realistisch ein. Nach dem ehrenvollen 24:26 gegen Meister Rhein-Neckar Löwen in der heimischen Uni-Halle bietet sich am Freitag (Anwurf 19.45) in der Arena Nürnberg die Gelegenheit, gegen einen Gegner zu punkten, der eher auf Augenhöhe erwartet wird.

Aufsteiger HC Erlangen rangiert mit 8:14-Punkten drei Zähler vor dem BHC auf Rang 13. Die Franken haben zwar zuletzt sogar fünfmal hintereinander verloren, gelten aber als besonders heimstark. Ihre ersten drei Heimspiele hatten sie in der Nürnberger Arena gegen Melsungen, Bittenfeld und Gummersbach gewonnen. Die war zuletzt mit 8308 Zuschauern gegen Kiel (26:33) zum dritten Mal seit 2014 sogar ausverkauft gewesen.

So viele dürften es am Freitag sicher nicht werden, aber BHC-Trainer Sebastian Hinze erwartet dennoch einen stimmungsvollen Rahmen und einen starken Gegner.

Gegenüber der Mannschaft, die vor zwei Jahren — damals noch mit Ex-Löwe Stefan Adam als Geschäftsführer — erstmals in die erste Liga auf-, aber gleich wieder abgestiegen war, hat sich das Erlanger Aufgebot deutlich verbessert, was auch das finanzielle Potenzial der Franken widerspiegelt. „Mit Nationalspieler Michael Haaß aus Magdeburg, Torwart Nikolas Katsigiannis aus Kiel, Isaias Guardiola und unserem ehemaligen Kreisläufer Stanko Sabljic haben sie vor der Saison 700 Bundesligaspiele Erfahrung dazu geholt, wir Null“, ordnet BHC-Coach Sebastian Hinze Erlangen eigentlich nicht in der Abstiegszone ein.

„Trotzdem glaube ich, dass wir mit unserer Qualität in der Lage sind, zu punkten. Je mehr Mannschaften wir da unten halten können, umso besser.“

Hinze wird der gleiche Kader zur Verfügung stehen, der sich gegen Meister Rhein-Neckar Löwen wacker geschlagen hatte. Kreisläufer Moritz Preuss fehlt weiterhin mit einer Entzündung im Fuß. Hinze: „Wir gehen kein Risiko ein und wollen, dass das komplett ausheilt. Deshalb wird es mit ihm auch am kommenden Mittwoch im Heimspiel gegen Magdeburg nichts werden.“

Das heißt, die Last am Kreis und auch in der Abwehr liegt erneut auf dem zweiten Kreisläufer Uros Vilovski. Gegen die Rhein-Neckar Löwen hatte ihn am Kreis kurzzeitig Fabian Gutbrod entlastet, doch den sieht Hinze gegen Erlangen eher auf seiner Stammposition als Shooter auf Halblinks. „Ich glaube, dass Fabian ein großer Faktor wird“, sagt Hinze und ist überzeugt, dass seinem Zwei-Meter-Mann die Erlanger 6:0- und 5:1-Deckung besser liegt als die offensive Abwehr der Rhein-Neckar Löwen.

Im Tor wird es für Gutbrod und Co. ein Wiedersehen mit Mario Huhnstock geben, der 2015 nach sieben Jahren beim BHC zum HC Erlangen gewechselt war. Damals hatte ihn Stefan Adam geholt, nachdem Huhnstock vom BHC keinen neuen Vertrag erhalten hatte. Dass er gerne geblieben wäre, daraus macht der 30-Jährige bis heute keinen Hehl. Bei Erlangen hat er noch bis Ende der Saison Vertrag, aktuell deutlich bessere Quoten als sein Spannmann Katsigiannis.

Am Donnerstag nach dem Vormittagstraining tritt der BHC die Reise ins Frankenland an. Dass man in Erlangen für Donnerstag und Freitag keine Trainingshalle bekommen hat, wollte Hinze nicht kommentieren. Ungewöhnlich sei das aber schon. „Wir werden eine andere Möglichkeit finden, um am Freitag anzuschwitzen“, sagt er gelassen. Vielleicht trägt dieser Umstand ja dazu bei, dass seine Auswahl am Abend besonders kämpferisch auf dem Feld steht. Hinze: „Körpersprache und Aggressivität haben mir gegen die Rhein-Neckar Löwen gefallen.“ Diese Grundtugenden gelte es erneut zu 100 Prozent abzurufen, damit die Negativserie reißt.

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