Handball Bundesliga BHC gegen Stuttgart: Gleich ein Vier-Punkte-Spiel

Das Bundesliga-Schlusslicht erwartet am Samstag den Tabellen-16., TVB Stuttgart.

Handball Bundesliga: BHC gegen Stuttgart: Gleich ein Vier-Punkte-Spiel
Foto: Andreas Fischer

Wuppertal. Den Blick auf die Tabelle hat Sebastian Hinze sich vorerst verboten. „Den müssen wir uns erst verdienen“, sagt der Trainer des Bergischen HC, Schusslicht in der Handball- Bundesliga. Insofern sei auch das Spiel gegen den TVB Stuttgart am Samstag zum Auftakt in die Restrunde nur eines von noch 16. Von denen will der BHC mindestens acht gewinnen, um am Ende wie in den vergangenen drei Jahren über dem Strich zu stehen.

Dass am Donnerstag bereits 2150 Karten für die erste Partie nach der WM-Pause verkauft waren und der BHC zum Anpfiff um 19 Uhr auf eine ausverkaufte Solinger Klingenhalle hoffen darf, zeigt allerdings, dass es eine besondere Partie ist. Punkte gegen direkte Konkurrenten zählen bekanntlich doppelt, auch wenn das rein rechnerisch nicht stimmt. Sicher gehören die Stuttgarter, die auf Platz 16 aktuell fünf Punkte mehr haben als der BHC zu den Teams, die man noch überholen kann und vielleicht sogar muss.

Die Bilanz gegen den TVB ist nicht gut. Mit Ex-Nationaltorwart Johannes Bitter haben die Stuttgarter hinter einer starken Abwehr einen ganz starken Mann zwischen den Pfosten. Gegen Bitter war man im Hinspiel fast verzweifelt.

„Wir müssen daran glauben, die Chancen sehen und was wir dafür tun müssen. Nach der schlechten Hinrunde ist uns bewusst, dass wir die Leute erst wieder überzeugen müssen“, sagt Hinze. Erst fünf Pluspunkte, das sind noch zwei weniger als im vergangenen Jahr zum gleichen Zeitpunkt. Damals wurde der BHC am Ende noch Zwölfter. Jetzt wäre man schon mit Platz 15 hochzufrieden.

Hinze habe vor allem in dieser Woche im Training viel Vorfreude bei seinen Spielern gesehen. Wichtig sei gewesen, dass man in den vergangenen zwei Wochen mit hoher Intensität im Training sechs gegen sechs habe spielen können, um das, was man im Winter erarbeiten wollte, zu festigen.

Das sei einmal ein besseres Umschaltspiel, an dem man viel gearbeitet habe. Andererseits eine kompaktere Deckung mit einer einfacheren Variante, die nicht mehr so sehr abhängig davon sein soll, wer zur Verfügung steht. Genau die wird man gleich am Samstag gut gebrauchen können. Mit Ace Jonovski (Muskelfaseriss) und Rückraumshooter Fabian Gutbrod (Schulterprobleme) fallen zwei Spieler aus, die in der Abwehr normal eine wichtige Rolle spielen.

Dafür steht Kapitän Kristian Nippes nach fünf Monaten erstmals wieder im Kader. Sein Kollege auf Halbrechts, Maxi Hermann, der ebenfalls mit Schulterverletzung lange ausgefallen war, hat dagegen die Steigerung der Belastung im Training nicht so gut vertragen und musste in dieser Woche in Bremen noch einmal arthroskopisch operiert werden. Er steht nicht zur Verfügung.

Auch vor dem Hintergrund der neuerlichen Verletzung hat Mittelmann Alexander Oelze keine Freigabe bekommen. Sein Berater hatte beim BHC um Vertragsauflösung angefragt. Beim Drittliga-Spitzenreiter Neusser HV war Oelze für die Rückrunde bereits als Zugang vorgesehen. Dorthin wird zur neuen Saison auch Nils Artmann wechseln. Dann wird dort auch ein weiterer BHCer (spekuliert wird Christian Hoße) als Zugang angekündigt. Brian Gipperich, bisher vom BHC dorthin ausgeliehen, wird fest verpflichtet. Neuss will sich mit den Handballern der ART Düsseldorf zum HC Rhein Vikings zusammentun und zur neuen HandballMacht am Rhein werden.

Kommentieren wollte BHC-Beirat Jörg Föste all das nicht. „Ich bitte um Verständnis, dass wir in unserer Lage nur auf uns und den Samstag schauen. Drei Personalien gab Föste aber dann doch bekannt. Fabian Gutbrod, Tomas Babak und Maciej Majdzinski haben auch für die zweite Liga unterschrieben. Bisher galten ihre Verträge nur für die Erste. Damit hat der BHC seine Planungen für die Zukunft fast abgeschlossen. Wo die hinführt, dafür könnte die Partie am Samstag schon einen Fingerzeig liefern.

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