BHC gefasst auf die „Hölle Süd“

Den Bundesliga-Aufsteiger erwartet am Samstag in Göppingen ein emotionaler Gegner.

Wuppertal. Vom Tabellenstand lässt sich Sebastian Hinze in keinster Weise blenden, wenn er vom nächsten Gegner Frisch Auf Göppingen spricht. Die Göppinger sind zwar derzeit nur 13. und seine Bergischen Löwen — am Mittwoch überholt von Kiel-Bezwinger Magdeburg — starker Siebter, doch der BHC-Trainer betont: „Wenn wir da etwas holen wollen, müssen wir einen optimalen Tag erwischen.“

Nicht nur die „EWS“-Arena, in der die Partie am Samstag um 20.15 Uhr angepfiffen wird und die ob des fanatischen Publikums als „Hölle Süd“ bekannt ist, hat es Hinze angetan. „Physisch sind die unglaublich stark. Pevnov, Späth, Kneule — das sind alles Jungs, die eher über 110 als über 100 Kilo wiegen. Rnic ist vielleicht sogar derzeit der beste Halblinke der Liga“, schwärmt Hinze und hat Nationalmannschafts-Regisseur Michael Kraus da noch gar nicht genannt.

Doch Bangemachen gilt natürlich nicht. „Wenn wir eine Chance bekommen, wollen wir bereit sein“, sagt Hinze. Geburtstagskind Richard Wöss, der Donnerstag 27 Jahre alt wurde, kann sich noch gut an die Atmosphäre in Göppingen erinnern. Vor zwei Jahren führte der Rechtsaußen dort mit dem BHC zeitweise mit vier Toren, doch im Endspurt zog FA, angefeuert vom Publikum, noch vorbei.

An Emotionen ist freilich auch beim BHC kein Mangel. Wöss selbst hatte sich am Samstag so geärgert, als er gegen Balingen nach seinem vermeintlichen Siegtor zurückgepfiffen wurde, dass er gegen die Latte schlug und eine Zwei-Minuten-Strafe kassierte. „Dabei war alles in Ordnung, wir hatten vorher abgesprochen, dass wir bei Ballgewinn gleich eine Auszeit nehmen, was dann ja auch geschah“, so Wöss. Für Samstag würde sich beim BHC wohl jeder wünschen, dass es ähnlich eng wird, wie beim 29:29 gegen Balingen. „Das würde ja heißen, dass wir dran sind“, sagt Sebastian Hinze.

Für Emotionen hatte unter der Woche auch BHC-Geschäftsführer Jörg Föste gesorgt, als er gegenüber dem Remscheider Generalanzeiger geäußert hatte, dass er sich generell einen Hallenneubau in jeder der drei Bergischen Städte vorstellen könne — auch in Remscheid.

„Das ist viel zu hoch gehängt worden“, sagte Föste Donnerstag der WZ, überrascht über die Reaktionen. „Es ist ja nichts Neues, wir sind bereits vor Jahren in allen drei bergischen Städten mit unserem Wunsch nach einer multifunktionellen Veranstaltungshalle vorstellig geworden, leider ist da bisher nicht viel geschehen“, so Föste.

Er will dabei keinesfalls den Eindruck erwecken, der BHC habe vor, die Städte gegeneinander auszuspielen. „Uns sind alle gleich lieb, wir wissen aber auch, wo unsere Wurzeln sind, nämlich in Solingen und Wuppertal.“

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