BHC-Arena: Bürger treffen Planer

Vohwinkel. Für den Bergischen HC ist es ein Vorzeigeprojekt mit enormer Strahlkraft. Die geplante Multifunktionshalle soll dem Verein deutlich bessere Rahmenbedingungen verschaffen und die Bedeutung des Profi-Handballs in der Region stärken.

BHC-Arena: Bürger treffen Planer
Foto: Andreas Fischer

Die Vohwinkeler Anwohner des bisher favorisierten Standorts Piepersberg-West sind dagegen vom Vorhaben alles andere begeistert. Sie befürchten Lärm und Verkehrsprobleme bei Veranstaltungen mit bis zu 8000 Zuschauern. Beim ersten Bürgergespräch wurde die Kritik erneuert.

Am Termin nahmen diese Woche Vertreter des Vereins, der Städte Wuppertal und Solingen, der Politik sowie der Bergischen Struktur- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft (BSW) teil. Die Presse war nicht zugelassen. Die Möglichkeit zum Austausch vor der offiziellen Bürgerbeteiligung beurteilen Nachbarn und offiziell Beteiligte positiv. „Es geht uns darum, größtmögliche Transparenz zu schaffen“, sagt BSW-Geschäftsführer Bodo Middeldorf.

Er betont, das Verfahren stehe ganz am Anfang. In Wuppertal und Solingen sei bisher kein Aufstellungsbeschluss gefasst und deshalb noch Fragen offen. Fragen gibt es bei den Bürgern nicht wenige, vor allem zum Standort. „Wir möchten natürlich wissen, welche Flächen noch geprüft wurden und möglicherweise auch in Frage kommen“, sagt Nachbar Ralf Gluch. Nachdem Grüne und FDP den alternativen Standort Bergische Sonne ins Spiel gebracht haben, wird gerade dieses Thema heiß diskutiert. Bei der BSW und der Stadt wird eine BHC-Arena auf Lichtscheid aber kritisch gesehen. „Unserer Einschätzung nach ist die Fläche dafür zu klein“, sagt Planungsdezernent Frank Meyer (SPD). Außerdem sei das Vorhaben an der ehemaligen Bergischen Sonne verkehrlich nicht umsetzbar. „Es gibt nie einen idealen Stand, aber die Fläche Piepersberg-West hat viele Vorteile“, sagt Bodo Middeldorf.

So lange es keine eindeutige Entscheidung der Politik in Wuppertal und Solingen gebe, sei die Standortfrage aber nicht endgültig geklärt. Ein Streitpunkt ist auch die Zahl der Veranstaltungen. „Der Verein hat uns mitgeteilt, dass er die Halle als Ankermieter mit 20 Spielen pro Jahr nutzen möchte“, berichtet Ralf Gluch. Für die Wirtschaftlichkeit des Projekts seien jährlich 80 weitere Veranstaltungen notwendig. Die Anwohner bezweifeln, dass es dafür angesichts der Hallenkonkurrenz im Umland einen Bedarf gebe. Wie die benötigte Zahl an Veranstaltungen umgesetzt werden soll, kann die Wirtschaftsförderungsgesellschaft derzeit nicht beantworten. „Das ist Aufgabe des BHC“, sagt Bodo Middeldorf.

Bezüglich der Verträglichkeit für die Anwohner hat die Politik eine klare Meinung. „Es muss sichergestellt sein, dass dadurch keine unverhältnismäßige Belastung für die Anwohner entsteht“, betont Bezirksbürgermeister Heiner Fragemann (SPD). So sieht es auch Frank Meyer. Im demnächst anlaufenden Verfahren müssten alle offenen Fragen zu Lärm, Verkehr und Umwelt geklärt werden. „Sonst kommt auch keine Halle“, stellt Meyer klar. Er glaube aber an eine verträgliche Lösung am Standort Piepersberg.

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