Berggren: Der BHC-Handballer feuert heute Schwedens Kicker an

Der Schwede überzeugt in Leipzig und bangt am heutigen mit seinen kickenden Landsleuten.

Wupertal. Das war schon eine echte Galavorstellung, die die Handballer des BHC am vergangenen Wochenende beim 32:18-Erfolg in Leipzig ablieferten. Und nicht nur den 50 mitgereisten Fans hatte der Kantersieg gegen die als Mitfavorit gehandelten Sachsen gefallen. Auch die Spieler hatten ihre Freude daran, wussten, dass sie einen echten „Sahnetag“ erwischt hatten. „Wir haben als Mannschaft in Defensive und Offensive gleichermaßen stark gespielt. Dazu noch Mario Huhnstock mit einer Klasseleistung im Tor“, sagt Emil Berggren.

Es war die bislang beste Teamleistung, und auch der schwedische Neuzugang lieferte seine beste Vorstellung ab. „Ich bin gut reingekommen in die Partie, hatte ein gutes Gefühl in der Abwehr“, erzählt der 26-Jährige.

Nachdem sich seine Einsatzzeiten im Angriff bislang im überschaubaren Rahmen hielten, durfte er in Leipzig nach der Pause nun ausgiebig ran, kam auf fünf Treffer. Für den Schweden ist es derzeit beim BHC genau umgekehrt wie bei seinem vorherigen Verein, dem schwedischen Meister IK Sävehof, mit dem er sogar in der Champions League unterwegs war. „Da habe ich im Angriff komplett durchgespielt und in der Abwehr in etwa die Hälfte der Zeit.“ Dass er nun beim BHC bislang überwiegend Abwehr spielte, ist für den Rückraumschützen aber nachvollziehbar. „Ich bin als Spieler neu dazugekommen, muss mich erst an die neuen Abläufe und Spielzüge gewöhnen. Das dauert eben einige Zeit, zumal ich ja auch die Saisonvorbereitung nicht mitgemacht habe. Da ist es doch wesentlich leichter, in die Abwehr reinzukommen. Da geht es vor allem um die Absprache mit den Nebenleuten und Kampf gegen seinen Gegenspieler“, sagt der 1,96-Meter-Mann, der sich in Deutschland und beim BHC schon gut eingelebt hat. In Kürze wird Berggren auch den Internetanschluss für seine Wohnung bekommen, damit er den Kontakt zu Freunden und Familie in Schweden wieder mehr pflegen kann.

Am heutigen Dienstagabend reicht aber auch ein normaler TV-Anschluss, um ein bisschen Heimatgefühl ins Wohnzimmer nach Solingen-Gräfrath zu holen. Im Fußball-WM-Qualifikationsspiel trifft das Drei-Kronen-Team in Berlin auf die deutsche Nationalmannschaft. „Natürlich drücke ich Schweden die Daumen. Aber ich bin realistisch: Da wird nichts zu holen sein. Für Schweden kann es nur darum gehen, irgendwie den zweiten Gruppenplatz zu erreichen“, sagt Berggren.

Ein ähnliches Debakel, wie es die Iren am Freitagabend beim 1:6 erlebten, fürchtet er für seine Landleute aber nicht, obwohl diese beim 2:1 auf den Färöer nur knapp an einer Blamage vorbei schrammten. „Wir haben eine Tradition darin, nicht viele Tore rein zu bekommen. Vielleicht endet es 0:2 oder 0:3. Aber höher auf keinen Fall“, sagt Berggren.

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