BHC fehlt im Finale die Kraft

Bergische unterliegen beim Turnier in Frankfurt dem Bundesliga-Konkurrenten TV Großwallstadt mit 27:33.

Frankfurt. Handball-Bundesliga-Aufsteiger Bergischer HC hat am Sonntag beim „Sparda-Bank Hessen Cup 2012“ Platz zwei belegt. Im Endspiel unterlagen die Bergischen dem TV Großwallstadt mit 27:33.

Wie schon am Freitagabend gegen Wisla Plock standen Trainer HaDe Schmitz nur neun Feldspieler zur Verfügung. So stark dezimiert war keines der anderen drei Erstligateams. Und so musste der BHC wieder in einer Formation zusammenspielen, die nicht praxiserprobt ist.

Im schmucken vereinseigenen Sportzentrum der Frankfurter Eintracht wollten Großwallstadt, Melsungen, Hüttenberg und der BHC den dramatischen Begegnungen der Europameisterschaft nicht nachstehen.

Beide Halbfinals wurden erst im Siebenmeterwerfen entschieden. Dabei hatte der BHC gegen Melsungen das glücklichere Händchen. Nach guten ersten 40 Minuten hätte das bergische Ensemble die Hessen (in der ersten Liga zuletzt elfmal in Folge ohne Sieg) aber auch schon in der normalen Spielzeit besiegen können.

Mit 20:16 lagen die Bergischen in Führung, bevor sie immer gravierendere Probleme mit Melsungens langem und stabilem Kreisläufer Anton Monsson bekamen. „Wir haben in dieser Phase zu offensiv verteidigt und sind mit zwei Leuten auf den ballführenden Spieler rausgegangen.“

Diese Freiheiten habe Monsson genutzt, analysierte BHC-Co-Trainer Chrischa Hannawald. Nach einer 1:5-Tore-Serie hatte vor allem der Mittelblock um Max Weiß, Hendrik Pekeler, flankiert von Kristian Nippes, Jan Behr und Fabian Böhm aber die Lage am Kreis wieder im Griff.

Dass ausgerechnet Alexander Oelze einer der Hauptverantwortlichen dafür war, dass sich der BHC ins Siebenmeterwerfen retten konnte, kam nicht von ungefähr. „Ali“, der zwei Tage zuvor (und auch im Finale) keine großen Akzente setzen konnte, kam zu 13 Treffern und verwandelte dabei acht von neun Strafwürfen. Auch den entscheidenden zum 31:31. Gefoult worden war zuvor Kreisläufer Max Weiß, in Szene gesetzt von Oelze.

Im Siebenmeterwerfen zeigte sich das Quartett Böhm, Nippes, Wöss, Pekeler nervenstark. Der Höhepunkt war Pekelers frecher Superdreher. Einer der wenigen Momente, in denen ein Raunen durchs Publikum (500 Zuschauer) ging.

Im Finale gegen den TV Großwallstadt waren bei den meisten BHC-Spielern Kraft und vor allem Konzentration offensichtlich erschöpft. Fehlpässe und Fehlwürfe (sogar drei in Folge vom ansonsten so abschlussstarken Richard Wöss) nutzten der TVG, um sich ab Ende der ersten Halbzeit abzusetzen.

Die Großwallstädter wirkten spritziger und hatten mit ihrer leichtfüßigen Flügelzange Steffen Kaufmann und Florian Eisenträger einen kaum zu stoppendes Duo. Beim BHC überzeugte vor allem Rückraumspieler Fabian Böhm. Wenn er aus der Bewegung kommt, ist der 22-Jährige kaum zu stoppen. Mit acht Treffern aus der zweiten Reihe stimmte auch die Präzision.

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