Eine Kampfansage an das „verheerende Signal“

Die Vohwinkeler Politik und der Förderverein des Freibades wollen gegen das Sparpaket der Stadt vorgehen.

Wuppertal. Vorweihnachtlich erleuchtet präsentiert sich das Vohwinkeler Rathaus. Doch viele Vohwinkeler fragen sich angesichts der drastischen Sparmaßnahmen, ob der schöne Schein künftig das einzige ist, was dem Stadtteil bleibt.

Aufgabe des Bürgerbüros, Schließung von Freibad und Hallenbad, Kürzungen bei der Jugendarbeit und vielleicht das Ende der Stadtteilbibliothek. Doch Bürger und Stadtteil-Politiker geben sich kämpferisch. Sie wollen nicht einfach hinnehmen, dass ihr Stadtteil kaputt gespart wird.

Besonders groß ist der Frust bei den Mitgliedern des Fördervereins Freibad Vohwinkel. Mehr als ein Jahrzehnt lang haben sie sich für das Bad abgerackert, nun soll alles vergebens sein. Entsprechend groß war die Kritik - nicht zuletzt auch an der Kostenanalyse der Stadt. "Abenteuerlich" nennt Fördervereinsvorsitzender Martin Berg das von der Verwaltung errechnete Investitionsvolumen von drei Millionen Euro. "Dafür könnten wir das ganze Bad abreißen und neu aufbauen", sagt Berg. Doch ohne die jährlichen Zuschüsse der Stadt ist das Freibad kaum lebensfähig. Die Mitglieder fordern ein Bürgerbegehren.

Düster sind auch die Aussichten für das Hallenbad. Hier sieht die Verwaltung ebenfalls millionenschweren Sanierungsbedarf. Aber: "Hier haben acht Vohwinkeler Schulen Schwimmunterricht und das steht als Pflichtaufgabe in den Lehrplänen", sagt Christiane von Zahn von der Vohwinkeler Grünen Fraktion. Die Schüler müssten in die verbliebenen Bäder gefahren werden. "Ein unsinniger Zeit und Kostenaufwand", betont von Zahn. Sie bezeichnet das Sparpaket als "kurzsichtig und unsozial".

Dagegen möchte die CDU im Stadtteil alle Zahlen und Fakten erst einmal prüfen. "Wir dürfen nicht ausschließen, dass wir durch die desolate Finanzlage mit diesen schmerzhaften Einschnitten leben müssen", erklärt Vohwinkels CDU Parteichef und Ratsmitglied Eckhard Klesser.

Das sieht Bezirksbürgermeister Heiner Fragemann anders. "Hier wird bürgerschaftliches Engagement mit einem Federstrich vernichtet", sagt der SPD Politiker. Er verweist auf die Anfang des Jahres im Stadtteil bereits erfolgte Reduzierung des Personals bei der Jugendarbeit um ein Drittel. Für Vohwinkel als Standort seien die neuen Maßnahmen "ein verheerendes Signal". Dies dürfe nicht kampflos hingenommen werden.

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