Bühnen-Genossenschaft kritisiert Sparpläne der Stadt

In einem Brief fürchtet der Landesvorsitzende der Genossenschaft, dass die Einsparungen zu einer Bildungsarmut führen.

Wuppertal. In einem offenen Brief an Oberbürgermeister Peter Jung und den Stadtrat kritisiert die Genossenschaft Deutscher Bühnen-Angehöriger die angekündigten Einsparungen im Kulturbereich. Kultur sei kein Luxus, sondern eine Notwenigkeit heißt es in dem vom Landesvorsitzenden Adil Laraki verfassten Brief. Die Schließung kultureller Einrichtungen würde zu einer Bildungsarmut führen, die kaum mehr rückgängig zu machen sei. Laraki rät dazu, die Verursacher zur Verantwortung zu ziehen. "DieVerursacher Ihrer bedrohlichen Situation sind die Entscheidungsträgerauf Landes- und Bundesebene", schreibt er.

Außerdem heißt es: "MachenSie es sich nicht leicht und vergreifen Sie sich nicht an denLobbylosen und schwächsten Bereichen, wie hier dieKultureinrichtungen. Selbst wenn Sie alle Kultureinrichtungen IhrerStadt schließen, würde die Finanzsituation der Stadt Wuppertalnicht gelöst werden."

Zudem hätten die Wuppertaler Bühnen schon mehrfach Kürzungen in Kauf genommen und seien längst kein großer Kostenfaktor mehr. Die Gagen der Wuppertaler Künstler gehören laut Genossenschaft zu den niedrigsten in ganz Deutschland.

"Einenochmalige Zuschussreduzierung - die beabsichtigt ist - wirdautomatisch zum Abbau des Angebots, der Qualität und zuEinnahmenverlusten führen. Ein Teufelskreis wird ausgelöst, der dasEnde des Theaters einläutet - ein irreparabler Schaden deskulturellen Lebens in Wuppertal!", heißt es weiter.

Am Dienstag vergangener Woche hatte die Stadtspitze drastische Einsparungen angekündigt. So soll das Budget der Wuppertaler Bühnen im kommenden Jahr um zwei Millionen Euro gekürzt werden. Vom renovierungsbedürftigen Schauspielhaus an der Kluse will sich die Stadt bis 2012 trennen. Ob die Sparte Schauspiel überhaupt in Wuppertal gehalten werden kann, ist noch nicht klar. vezi

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