Migrationshintergrund

Weil Euer W.Zetti seit Jahren enge Beziehungen in die bayerische Landeshauptstadt pflegt, konnte er seine Fremdsprachenkenntnisse im Laufe der Zeit deutlich ausbauen. So weiß er selbstverständlich, dass er in München beim Metzger Fleischpflanzerl bestellen muss, um Frikadellen zu bekommen, dass Möhren „gelbe Ruam“ genannt werden und dass es sich bei „Schraaz’n“ um Kleingemüse handelt — Kinder nämlich.

Umgekehrt hat der Besuch aus Bayern gelernt, in Wuppertal statt Semmeln Brötchen zu kaufen, kein Bier zu bekommen, wenn er „a Helles“ ordert und immer alles wiederholen zu müssen, weil ihn niemand auf Anhieb versteht. Entsprechend routiniert wirkt der Mensch von der Isar für gewöhnlich, wenn er über die Wupper geht. Doch jetzt sah man ihn ratlos in der Elberfelder Innenstadt stehen: Das Wort „Vertellchen“ hatte er an einer Hausfront gelesen. Nach kurzem Überlegen — und weil ein Kneipeneingang diese Schlussfolgerung nahelegte — war die Sache für ihn aber schnell klar: Ein Vertellchen, das ist bestimmt ein Zapfhahn.

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