Musical am CDG: Nach St. Pauli kommt Aida

In der Gruppe der weiterführenden Schulen ging der erste Preis an das Carl-Duisberg-Gymnasium. Dort wird Musical gespielt – und das mit viel Spaß und pädagogischem Ansatz.

Wuppertal. Natürlich wird am Carl Duisberg Gymnasium (CDG) gecastet. Nämlich immer dann, wenn es um eine neue Musical-Produktion geht. Mit "Aida" geht das CDG mit seiner renommierten Musical-Arbeit nun ins elfte Jahr, maßgebliche Initiatorin der ersten Inszenierung war Corinna Windhoff. "Was waren wir unbedarft und dilettantisch", erinnert sich die Musiklehrerin in der Rückschau. Heute sind sie Kult, die Musicals des Gymnasiums aus dem Wuppertaler Osten.

Allerdings geht es bei Musical-Projekten wie zuletzt "Swinging St. Pauli" letztlich weniger darum, bestens zu unterhalten und perfekte Inszenierungen abzuliefern. Neben Corinna Windhoff geht es den Kollegen Jörg Merkenich-Schöneich (verantwortlich für Tanz, Licht und Ton), Annette Engelmann (Chor und Sologesang), Sabine Prochnow (Schauspiel und Bühnenbau) und Gabi Barrenstein (Choreographie und Kostüme) vielmehr um die pädagogische Ansprüche.

Zwar wählen die Lehrer das Stück aus und zwar möglichst eines, an dem viele beteiligt werden können. Den Rest machen die Schüler. "Es ist ein sehr gemeinschaftliches Projekt, in allen Bereichen auf und um die Bühne sind Schüler eingebunden", sagt Sabine Prochnow.

Selbstverständlich geht es bei Chor- und Orchesterproben darum, optimalerweise den richtigen Ton zu treffen. Ebenso sind Textsicherheit und tänzerische Stärken gefragt. Auch regelmäßiges, zuverlässiges Mitmachen gehört zum A und O. Aber neben dem Casting - "Wir suchen keine Stars" - werden gerne Schüler ausgewählt, bei denen Lehrer im Unterricht schon mal feststellen, dass sie unsicher oder schüchtern sind. "Wer sein Referat mit ganz leiser Stimme vorträgt, dem tut die Bühnenarbeit für das Selbstbewusstsein gut", weiß Jörg Merkenich-Schöneich. "Da hatten wir schon richtige Knaller dabei", erinnert sich Annette Engelmann an "sonst introvertierte Schüler, die bei den Proben und Aufführungen richtig aus sich rauskommen".

Dass bei den Aufführungen alles leicht ausschaut, funktioniert und wie bei "Swinging St. Pauli" entsprechend frenetisch beklatscht wird, ist langer Vorarbeit geschuldet. Unter anderem übrigens in Zusammenarbeit mit den Theaterpädagogen der Wuppertaler Bühnen Miriam Rösch und Markus Höller. Mit viel Disziplin durchgeführte Probewochenende gehören ebenso dazu. Und diese Teamarbeit, da sind sich die Lehrer einig, ist nicht nur gut fürs Projekt, sondern fördert soziale Kompetenzen.

Und bei den Aufführungen im Rex gibt es weitere "bereichernde Einblicke", wie Corinna Windhoff sagt. Bei aller Pädagogik kann Professionalität schließlich ja nie schaden.

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